Zoll ermittelt gegen Logistik-Branche
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit hat vergangene Woche 24 Geschäfts- und Privaträumlichkeiten in Norddeutschland untersucht. Es geht um Sozialversicherungsbetrug in Höhe von sechs Millionen Euro.
Nach Angaben der Behörde wird gegen die Tätergruppe bereits seit Ende 2018 ermittelt. Im Zuge der Ermittlungen sei bereits ein Schaden zulasten der Sozialversicherung in Höhe von rund sechs Millionen Euro festgestellt worden.
Nach Angaben der Zollbehörde waren 200 Zollbeamte an der aktuellen Aktion des Hauptzollamtes Hamburg beteiligt. Unterstützung hatte das Hauptzollamt dabei von Kräften aus Lübeck, Itzehoe, Lüneburg und Schwerin erhalten.
Untersuchungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Hamburg
Nach Angaben des Zoll hatte die Staatsanwaltschaft Hamburg im Verlauf der Ermittlungen gegen einen der Beschuldigten bereits einen Untersuchungshaftbefehl erwirkt, der im November 2019 vollstreckt wurde. Anlässlich der Vollstreckung des Haftbefehls sei festgestellt worden, dass die Täter bereits nach der ersten Durchsuchung im Dezember 2018 begonnen hatten, sich neu zu strukturieren, um ihr rechtswidriges Verhalten fortzusetzen. Um dagegen vorzugehen, wurden diese erneuten Durchsuchungsmaßnahmen initiiert.
Beiträge für 3.000 Arbeitnehmer unterschlagen
Den Beschuldigten wird zur Last gelegt, mindestens 3.000 Arbeitnehmer eingesetzt und beschäftigt zu haben, ohne die erforderlichen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung abzuführen. Zur Verschleierung der Schwarzlohnzahlungen wurden Abdeckrechnungen erstellt und verbucht.
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit stellte bei den Durchsuchungen „umfangreiche Beweismittel“ fest, die jetzt ausgewertet werden. Während der Aktion in Hamburg wurden zudem sieben Arbeitnehmer, zumeist aus Osteuropa, wegen Verdachts des illegalen Aufenthalts festgenommen.