Symposium trans aktuell: Gute Fahrer finden und binden
Das zweite trans aktuell-Symposium des Jahres nimmt die Fahrergewinnung in den Blick. Während auf den Straßen rund um den Nürburgring angehende Berufskraftfahrer aus Wetzlar und Essen die neuesten Lkw-Modelle testen, diskutieren Experten der Branche im nahe gelegenen Lindner Hotel.
Manfred Hanitsch, Ausbildungsleiter der Spedition Schwarz aus Göppingen, erklärte, was Mittelständler tun müssen, um entsprechende Talente zu erkennen und zu fördern. „Wir setzen schon in den Grundschulen an, um die Schüler über die Gefahren des Toten Winkels aufzuklären“, sagte Hanitsch. Auf diese Weise gehe man schon früh das schlechte Image der Fahrer an.
Die Spedition Schwarz beschäftigt momentan 105 Fahrer, 14 befinden sich in der Ausbildung. „Für die Azubis bieten wir zum Beispiel E-Learning-Programme und gemeinsame Veranstaltungen an“, erklärte der Ausbildungsleiter. Aber auch sogenannte Train-the-Trainer-Programme, also Schulungen für die zuständigen Ausbilder seien wichtig.
Auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ist sich der Fahrer-Problematik bewusst. „Das Ministerium kann zwar keinen Nachwuchs beschaffen, aber wir wollen die Unternehmen unterstützen“, erklärte Peter Lüttjohann, Referatsleiter Güterverkehr und Logistik im BMVI. Selbst im Hinblick auf autonome Lkw werde das Thema nicht an Bedeutung verlieren: „Autonomes Fahren bedeutet nicht die Abschaffung des Fahrerberufs.“ Auch im Platoon müsse schließlich einer vorne fahren. Die Anforderungen an den Beruf ändern sich allerdings laut Lüttjohann. Zum Ende des Vortrags forderte er die Teilnehmer auf: „Werben Sie nicht fertig ausgebildete Fahrer ab, sondern bilden Sie selbst aus.“