Weltverkehrsforum warnt vor rasantem CO2-Anstieg

22. Nov. 2018
Das Weltverkehrsforum ITF hat vor einer rasanten Zunahme der CO2-Emissionen im Transportsektor von 60 Prozent bis 2050 gewarnt.
„Das ist ein alarmierender Anstieg, umso mehr, als er trotz großer Verbesserungen bei der Energieeffizienz erfolgt, die im gleichen Zeitraum zu erwarten ist.“ Die derzeitigen Bemühungen zur Reduzierung des Klimagases sind nach Einschätzung des ITF halbherzig, aber ohne den Transport zu dekarbonisieren könne der Klimawandel nicht gestoppt werden, schreibt die OECD-Organisation.
Die bisherigen Anstrengungen der Politik seien weit davon entfernt auszureichen, geschweige denn, den Trend umzukehren, betont das ITF. Rund 80 Prozent der Staaten, die das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet hätten, würden die Rolle des Transports für den Schutz der Erde anerkennen. Die in diesem Zusammenhang bis 2030 gemachten Verpflichtungen genügten aber selbst den optimistischsten Schätzungen zufolge nicht, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Um dieses Minimalziel zu erreichen, müssten zusätzlich 600 Megatonnen CO2 eingespart werden.
Würden bereits jetzt zur Verfügung stehende Technologien und Maßnahmen umgesetzt, sei es möglich, den Anstieg bis 2030 deutlich unter der Zwei-Grad-Grenze zu halten. „Das erfordert aber mehr politischen Willen“, betont das ITF. Zwei wichtige Faktoren bremsten effektive Maßnahmen: die Schwierigkeit, mit politischen Mitteln das Verhalten von Milliarden von Menschen zu beeinflussen sowie das Problem, die Auswirkung einzelner Dekarbonisierungsmaßnahmen zu bewerten.
Viele Staaten wüssten nicht, wie sie das Thema anpacken sollen. Sie würden ihre CO2-Emissionen im Transportbereich gar nicht genau kennen und hätten erst recht keine Vorstellung von deren künftiger Entwicklung. Gebe es hier Hilfestellung, könnten ehrgeizigere Klimaaktionspläne entworfen werden, so die Organisation. Weniger CO2-Emissionen hätten zahlreiche positive Nebeneffekte wie weniger Staus oder Luftverschmutzung. Das seien gute Argumente für ehrgeizigere Maßnahmen seitens der Politik.