Osthessen setzt auf Wasserstoff
Die Region Osthessen will Vorreiter beim Aufbau einer Tankinfrastruktur für Wasserstoff-Lkw sowie beim Einsatz dieser Fahrzeuge sein.
Mit einem entsprechenden Projekt beteiligt sich die Region am Wettbewerb „Hy Experts“ des Bundes. Den Siegern winken Fördermittel von bis zu 300.000 Euro. Bis zum Stichtag 30. September 2019 hatten die Verantwortlichen um die Landes-Energie-Agentur Zeit, um ein Grobkonzept mit Projektideen und Ansätzen zur Nutzung von Wasserstoffkonzepten in der Region einzureichen. Sobald der Zuwendungsbescheid vorliegt, wollen sie ein Planungsbüro mit der Erstellung eines Feinkonzepts beauftragen.
Etwa 30 Unternehmen wollen bisher mitmachen
„Wir gehen davon aus, dass der Auftragnehmer Kontakt mit allen Interessenten aufnimmt und diese sich damit in den Planungsprozess einbringen können“, sagt Martin Thaler, Magistrat der Stadt Fulda im Stadtplanungsamt gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell. „Uns liegen derzeit etwa 30 Interessensbekundungen vor“, sagt er. „Die Interessenten decken den gesamten Bereich von der Wasserstofferzeugung über die Verteilungs- und Tankstelleninfrastruktur bis hin zum Logistikgewerbe ab.“ Thaler schließt nicht aus, dass sich weitere interessierte Firmen melden und aufspringen können. Mit welchen Speditionen die Stadt Fulda bisher im Gespräch ist, gibt er noch nicht bekannt.
Noch gibt es in Osthessen keine Wasserstoff-Infrastruktur
Noch hat die Region keine Erfahrungen mit Wasserstoffprojekten. „Eine Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur ist derzeit in Osthessen nicht vorhanden, ebenso wenig Wasserstoff produzierende Anlagen“, sagt Thaler. Entsprechende Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zum Aufbau einer geeigneten Infrastruktur sollten im Rahmen des Förderprojekts aufgezeigt werden, erläutert er.
Welche Fahrzeugtypen angeschafft werden sollen, ist ebenfalls noch offen. „Ein konkretes Anforderungsprofil für Fahrzeuge gibt es bislang nicht“, erläutert der Stadtplaner. Auch hier erhofft er sich Antworten im Rahmen des Feinkonzeptes. Ebenso soll es Fördermöglichkeiten aufzeigen – damit Logistikunternehmen das Ganze auch betriebswirtschaftlich einschätzen können. Für die Akquise von Fördermitteln sind dann die einzelnen Unternehmen selbst verantwortlich.
Auch die Bundesregierung sieht im Einsatz von Wasserstoff großes Potenzial, wie ein Entwurf zur Nationalen Wasserstoffstrategie deutlich macht.