Acht EU-Verkehrsminister wollen sicherere Lkw
Die Verkehrsminister von acht EU-Staaten, darunter auch Deutschland, haben sich für ehrgeizige, europaweit geltende Standards zur Fahrzeugsicherheit stark gemacht. Verbesserungen wie die Beseitigung des toten Winkels beim Lkw müssten schnell umgesetzt werden, fordern sie in einem Brief an EU-Industriekommissarin Elżbieta Bieńkowska. Europa hat Schwierigkeiten, die Zahl der Verkehrstoten weiter zu reduzieren. Die Zahl der gestorbenen Unfallopfer stagniert seit 2013. Ziel der EU war es, im Zeitraum von 2010 bis 2020 eine Halbierung zur erreichen.
„Das Lkw-Design hat ein riesiges Potential, die Sicherheit zu verbessern“, heißt es in dem Schreiben. Eine direkte Sicht des Fahrers und ein verbesserte Crash-Verhalten könnten jährlich bis zu 900 Menschenleben retten, sind sich die Minister von Belgien, Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Luxemburg und Österreich mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) einig. Es könnten beispielsweise 360-Grad-Kamerasysteme eingesetzt werden, die dem Fahrer eine Rundumsicht ermöglichten.
Auf längere Sicht könnten auch automatisierte Fahrzeuge und innovative Technologien zu mehr Sicherheit beitragen. Entsprechende Technologien, mit einem bedeutenden Potential Leben zu retten, seien schon verfügbar, betonen die Minister. Die EU könnte sie zur Pflicht machen, und gleichzeitig könne die Erneuerung der Flotten politisch beschleunigt werden, um eine schnellere Marktdurchdringung zu erreichen.
Die EU überprüft derzeit die Allgemeinen Sicherheitsvorschriften (EC/661/2009) und die Vorschriften zur Sicherheit von Fußgängern (EC/78/2009). Die Minister erwarten, dass sie sich jetzt beeilt und den bereits mehrmals verschobenen neuen Vorschlag „weit vor Jahresende“ vorlegt. Davon könne auch die europäische Automobilindustrie im globalen Wettbewerb profitieren.