Verbände: Gas-Lkw sollen weiter gefördert werden
Die Transport- und Logistikbranche braucht Planungssicherheit. Darauf weist die Deutsche Energie-Agentur (Dena) in Zusammenhang mit dem Betrieb von Gasfahrzeugen hin. Da die Förderung von CNG- und LNG-Lkw Ende des Jahres ausläuft, mahnt die LNG Taskforce der Organisation eine schnelle Entscheidung über eine weitere Förderung an. Die großen Transport- und Logistikverbände (AMÖ, BGL, BIEK, BVL, BWVL und DSVL) haben ein heute veröffentlichtes Forderungspapier der LNG Taskforce mit unterschrieben.
Ende Dezember läuft die Förderung von Gas-Lkw aus
Ende Dezember enden sowohl das 2018 aufgelegte Förderprogramm für den Erwerb CO2-armer schwerer Nutzfahrzeuge als auch die temporär gewährte Mautbefreiung für Gasfahrzeuge. Beide Instrumente laufen aus, ohne dass der Gesetzgeber bisher langfristig angelegte Rahmenbedingungen geschaffen habe, die den Einsatz von gasbasierten beziehungsweise anderen alternativen Antrieben und Kraftstoffen verbessert hätten, teilt die LNG-Taskforce der Dena mit. „Eine schnelle Entscheidung zur Verlängerung ist daher essenziell.“
Die Mitglieder der LNG-Taskforce regen an, dass die Mautbefreiung mindestens für zwei weitere Jahre gilt. Ferner sollten auch die Zuschüsse beim Erwerb der Fahrzeuge weiter gewährt werden. Was die 24-monatige Mautbefreiung angeht, soll diese dann konkret ab dem Tag der Erstzulassung des Fahrzeugs gelten. Das Expertengremium schlägt vor, dass im Fall eines Antriebs mit zwei Kraftstoffarten nur die Lkw von einer Mautbefreiung profitieren, bei denen der Gasanteil im Regelbetrieb deutlich überwiegt. Damit wollen sie Missbrauch verhindern. Hinter vorgehaltener Hand ist aus der Branche zu hören, dass osteuropäische Flottenbetreiber Dieselfahrzeuge mit kleinen Gastanks zu „Gas-Lkw“ umgerüstet haben, um sich damit die Maut zu sparen.
Bisher rund 1.850 Anträge für Gas-Lkw beim BAG
Die zweijährige Förderung hat sich laut den Verfassern des Positionspapiers sehr positiv auf die Zulassungszahlen ausgewirkt. Seit Inkrafttreten der beiden Instrumente zum 1. Januar 2019 sind beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) demnach 1.421 Anträge zur Förderung von LNG-Lkw eingegangen und mehr als 430 für CNG-Fahrzeuge. Seitdem hätten unterschiedliche Betreiber 17 LNG-Tankstellen in Deutschland eröffnet. Die LNG-Taskforce erwartet, dass die Zahl der LNG-Tankstellen im laufenden Jahr auf mehr als 50 ansteigt.
Die Mitglieder der LNG-Taskforce sind ferner der Ansicht, dass gasbetriebene Fahrzeuge einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. „Erdgas- und biomethanbetriebene Nutzfahrzeuge sollten daher im Sinne einer technologieoffenen Strategie als heute einzige für Kurz-, Mittel- sowie Langstreckenverkehre verfügbare Alternative zum Erreichen der Klimaziele im Schwerlastverkehr anerkannt werden“, fordern sie. Sie böten schon heute in dem Segment der internationalen Güterverkehre einen wesentlichen Hebel zur europäischen Emissionsminderung.