Saubere Dieselfahrzeuge durch neuen Treibstoff
Dieselmotoren gehören nicht zum alten Eisen: Mit einem neuen Treibstoff sind sie jüngsten Forschungsergebnissen zufolge sogar eine vielversprechende Alternative zur Elektromobilität. Flüssiger Oxymethylenether verbrennt ohne Rückstände und sei völlig ungiftig, betont der Freiburger Chemiker Professor Ingo Krossing, der diesen Kraftstoff untersucht. Es entstünden weder Rußteilchen noch unsichtbare Stickoxide.
Werde ein Dieselmotor mit Oxymethylenether betrieben, könne ohne Abgasrückführung die Euro 6-Norm erreicht werden, sagt Krossing. „Die Verbrennungsuntersuchungen legen nahe, dass man es auch schaffen würde, die Luft - wie in Stuttgart, das in einem Kessel liegt und stark von Partikeln und Schadstoffen belastet ist - durch so einen Antrieb zu reinigen.“
Der Kraftstoff ist aber noch relativ teuer und kostet in der Herstellung pro Liter drei Euro, bei einem doppelt so hohen Verbrauch wie beim herkömmlichen Diesel. Krossing geht davon aus, dass die Markteinführung in einem Zeitraum von zehn Jahren erreicht werden kann, wenn entsprechend große Produktionsanlagen zur Herstellung aufgebaut würden. Der große Vorteil sei, dass bestehende Infrastrukturen wie Tankstellen und -laster oder Pipelines genutzt werden könnten. Außerdem ließen sich auch ganz normale Autos darauf umstellen.
Oxymethylenether als Dieselersatz zeige eine neue Möglichkeit für umweltfreundliche Mobilität, betont man an der Universität Freiburg. „Es wird auch in Zukunft Bedarf für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren geben“, unterstreicht Krossing, genauso wie nachhaltige Elektrofahrzeuge gebracht würden. „Die Zukunft wird eine bunte sein, mit verschiedenen Technologien.“ Es werde sich im Wettbewerb zeigen, welche die beste sei.