TIP plant Übernahme von Pema
Der Nutzfahrzeugvermieter TIP Trailer Services plant die Übernahme des Konkurrenten Pema.
Mit rund 70.000 Einheiten verfügt TIP nach eigenen Angaben über eine der größten Vermietungs- und Leasingflotten für Nutzfahrzeuge in Europa und Kanada. Pema ist eine Leasing- und Vermietungsgesellschaft, die ebenfalls auf Zugmaschinen und Anhängefahrzeuge spezialisiert ist. Das Unternehmen beschäftigt rund 440 Mitarbeiter und verfügt über eine Flotte von rund 19.000 Einheiten, also Zugmaschinen und Trailer. Adil Rahmathulla, Vorsitzender des Verwaltungsrats von TIP Trailer Services, erklärt dazu: „Der Erwerb von Pema ist ein wichtiger Schritt für uns, um das Angebot von TIP weiter auszubauen.“
Marktstellung stärken
Zurzeit bietet TIP in Deutschland seinen Kunden von 15 Standorten aus Miet- und Leasinglösungen sowie Angebote für Wartung und Reparatur. Weitere Geschäftsfelder sind der Pannenservice sowie der Verkauf gewarteter und instand gesetzter gebrauchter Fahrzeuge. Mit der Übernahme von Pema möchte TIP seine Marktstellung in Deutschland deutlich stärken. Da trifft es sich gut, dass sich hierzulande die Mehrheit der 18 Niederlassungen von Pema und der Großteil der Flotte befinden. Die geplante Übernahme von Pema umfasst jedoch nicht nur alle Geschäftsbereiche in Deutschland, sondern auch die in der Schweiz, Belgien, Dänemark, Schweden, Polen und Tschechien. Darüber hinaus möchte TIP Skaleneffekte im osteuropäischen Markt erzielen und seine Position in den nordischen Ländern stärken.
Know-how austauschen
Und auch den Schweizer Markt möchte TIP mit der Übernahme erschließen. Pema unterhält bereits eine Niederlassung im Kanton Solothurn. So kann TIP sein Serviceangebot auf die Schweizer Kunden von Pema erweitern. Diese sollen von den Serviceleistungen, dem Fahrzeugbestand und dem Know-how von TIP profitieren.
Vermietung von Zugmaschinen
Um weiter zu wachsen, möchte TIP im Zuge der avisierten Übernahme das Leasing und die Vermietung von Zugmaschinen ausbauen. Ebenso soll der Bestand an Trailern diversifiziert werden. „Spezialfahrzeuge, die genau auf die Kundenanforderungen angepasst sind, werden vermehrt angefragt“, erklärt TIP gegenüber der Fachzeitschrift trans aktuell.
Digitalisierung vorantreiben
Auch die Digitalisierung möchte TIP weiter vorantreiben. Hierfür arbeitet das Unternehmen mit dem amerikanischen Zulieferer Wabco zusammen und rüstet seine Trailer mit Telematik- und Flottenmanagementsystemen aus.
Flottenweite Plattform
Mithilfe der Vernetzung der Flotte kann TIP nach eigenen ¬Angaben eine flottenweite Plattform implementieren, die für alle Nutzfahrzeugtypen und Marken geeignet ist. Dies soll neue Daten- und Analysedienste ermöglichen, die den Kunden Zeit und Geld sparen.
Mehr als 100 Werkstätten
Auch in der Werkstattsparte stehen Veränderungen an. Bob Fast, President und CEO von TIP, erklärt: „Die zusammengeführten Unternehmen werden mit über 100 Werkstätten das größte Reparaturnetzwerk in Europa und Kanada bieten und Kunden eine Vielzahl von Nutzfahrzeug¬services aus einer Hand bereitstellen.“ Und: „Unsere Kunden erhalten ein nahtloses Serviceangebot in ganz Europa und Kanada.“
Langfristig möchte TIP das Angebot der Werkstätten zudem durch den Gewinn neuer Kunden für vertragsunabhängige Wartungs- und Reparaturservices erweitern. Ebenso möchte das Unternehmen es Flotten ermöglichen, ihre Instandhaltung auszulagern. Darüber hinaus plant TIP neue Werkstattangebote wie Reifenmontage oder Kühlerwartung sowie die Digitalisierung der Prozesse in den Werkstätten.
Die Transaktion wird nach den ausstehenden regulatorischen Genehmigungen voraussichtlich in den kommenden Monaten abgeschlossen. Da der Zusammenschluss noch nicht vollzogen ist, sondern lediglich avisiert, stehen die Unternehmen bis zum Abschluss der Transaktion weiterhin im Wettbewerb zueinander. Bis dahin werden sie unabhängig voneinander operieren, sich weiterhin auf die Betreuung ihrer jeweiligen Kunden und auf ihr jeweiliges Geschäft konzentrieren.