Tarifverhandlungen bei Post und Verdi gehen weiter

17. Feb. 2025 Newsletter
Die Deutsche Post konnte sich nach einer dritten Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft Verdi nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen. Nach einem 48-stündigen Verhandlungsmarathon legte die Deutsche Post, Teil der DHL Group, ein Angebot vor, welches Verdi allerdings abgelehnt hat. Eine 4. Verhandlungsrunde für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bei Post & Paket Deutschland soll zeitnah folgen, heißt es in einer Mitteilung.
Konkret sieht das abgelehnte Angebot für alle Tarifbeschäftigten eine Lohnsteigerung von 3,8 Prozent für die nächsten beiden Jahre vor: 1,8 Prozent zum 1. Juli 2025 und weitere 2 Prozent zum 1. Oktober 2026. Außerdem sollen all diejenigen Beschäftigen einen zusätzlichen Urlaubstag erhalten, die noch keine 30 Urlaubstage haben. Davon würden laut Post zwei Drittel der Belegschaft profitieren.

Verdi lehnt das Tarifangebot ab

Die Verdi-Tarifkommission hat dieses Angebot als noch nicht ausreichend zurückgewiesen. Die Urlaubsregelung sei lediglich so angepasst worden, dass nur einige Beschäftigte einen Urlaubstag mehr erhalten würden, heißt es seitens der Gewerkschaft. Doch nicht nur das: „Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist völlig unzureichend und würde bei Annahme deutliche Reallohn-Einbußen für die Beschäftigten bedeuten“, erklärte Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende und Verhandlungsführerin.

Das sind die Forderungen der Gewerkschaft Verdi

Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Dual-Studierenden eine Tarifsteigerung von linear 7 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von z12 Monaten. Für die Tarifbeschäftigten und Auszubildenden werden drei Tage Urlaub mehr sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für Verdi-Mitglieder gefordert.

Das Angebot der Deutschen Post fußt auf wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aufgrund rückläufiger Briefmengen und der von der Bundesnetzagentur festgelegten unzureichenden Preissteigerungs-Spielräume, die nicht einmal die Inflation der letzten Jahre ausgleichen, äußerst schwierig“, erläuterte Thomas Ogilvie, Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutsche Post. Trotzdem habe die Post ein Angebot vorgelegt, das „nachhaltige Lohnsteigerungen für alle Beschäftigten ermöglichen würde“, heißt es seitens der Arbeitgeberseite.