TAPA befürchtet mehr Ladungsdiebstähle
Mit der allmählichen Lockerung der Corona-Sperren könnte eine Welle von Ladungskriminalität auf die Transportbranche zukommen.
Davor warnt die Organisation für Transportsicherheit TAPA. Der Ausbruch von Covid-19 und die damit einhergehende Abriegelung haben die Aktivitäten von organisiertem Verbrechen und gewöhnlichen Ladungsdieben erheblich gestört, erläutert TAPA-Präsident Thorsten Neumann. Trotzdem seien dem TAPA-Informationsdienst zwischen 1. März und 29. Mai mehr als 400 Diebstähle mit einem Warenwert von 16,4 Millionen Euro gemeldet worden. So wurden im April in Spanien zwei Millionen Gesichtsmasken gestohlen. Neumann erwartet jetzt bei allen Verkehrsträgern einen sprunghaften Anstieg der Kriminalität.
Neue Routen erhöhen Gefahr
Er geht davon aus, dass insbesondere das organisierte Verbrechen versuchen wird, die verlorenen „Einkünfte“ auszugleichen. Bei dem erhöhten Risiko blieben Lkw am anfälligsten für Angriffe. Derzeit seien Waren nicht selten auf ungewohnten Routen unterwegs und kämen über Drehkreuze, bei denen die Schwachstellen möglicherweise nicht vollständig bekannt und Transitzeiten länger seien, erläuterte Neumann. Auch Staus an den Hubs führten zu Gefährdungen, wenn Fahrer dann keine Zeit mehr hätten, sichere Parkplätze zu erreichen. Außerdem sei angesichts von viel mehr Arbeit von zu Hause aus das Risiko für Cyberkriminalität gestiegen.