Studie: Lieferung an Haustür kostet mehr

20. März 2019
Laut einer Analyse des Beratungsunternehmens Oliver Wyman ist das Ende der kostenlosen Zustellung von Paketen bis zur Haustür nah. Zwar sei der Wettbewerbsdruck auf der letzten Meile enorm und daher die Preie für die Auslieferung niedrig. „Doch das wird und muss sich sehr bald ändern. Besonders auf der letzten Meile müssen Besteller mit Zusatzkosten rechnen“, erklärt Michael Lierow, Supply Chain-Experte und Partner bei Oliver Wyman.
Bis 2028 wird sich laut Lierow die Anzahl an auszuliefernden Paketen in Deutschland verdreifachen – von 3,5 Milliarden Paketen im Jahr 2018 auf bis zu neun Milliarden Pakete. Damit steige auch der Bedarf an KEP-Zustellern auf bis zu 200.000. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es noch 90.000 Fahrer.
Fahrermangel treibt Löhne in die Höhe
Um dem sich verschärfenden Fahrermangel zu begegnen und den Beruf attraktiver zu machen, ist laut Oliver Wyman-Analyse eine Anhebung der Stundenlöhne von aktuell rund 15 Euro auf bis zu 30 Euro erforderlich. Die steigenden Personalkosten werden die direkten Kosten pro Paket von 2,50 Euro auf 4,50 Euro klettern lassen, so die Prognose der Strategieberatung.
Als Ausweg aus dem Dilemma sieht die Studie die sogenannte Multi-Drop-Zustellung. Die Pakete werden dabei entweder an einen Shop oder aber eine Paketstation geliefert. Die den Rest der letzten Meile übernimmt dann der Paketempfänger. „Die Kosten für die Zustellung sind deutlich geringer als bei der Haustürzustellung“, erläutert Lierow. Nach Angaben des Oliver Wyman-Analyse liegen die Kosten bei einer Multi-Drop-Zustellung im Jahr 2020 zwischen 2,80 Euro bis 3,30 Euro pro Paket. Das wäre dann rund ein Drittel günstiger als bei der Lieferung bi an die eigene Haustür.