Studie: Berufskraftfahrer sind zufrieden mit ihrem Job

22. Juli 2024 Newsletter
Trotz steigenden Stresspegels sind Lkw-Fahrer mit ihrem Job überaus zufrieden. Das geht aus den Ergebnissen einer aktuellen Studie der Leit-Fahr3 hervor. Demnach hängt die weit überwiegende Mehrheit der Fahrer trotz Staus, lästiger Parkplatzsuche und Rampen-Frust viel stärker an ihrem Job als angenommen.

Kooperation von Instituten und Praxispartnern

In dem Projekt Leit-Fahr3 arbeiteten drei Institute und mehrere Praxispartner Hand in Hand, Unterstützung gab es durch das bayerische Verkehrsministerium. Die drei Institute, das sind die Technische Hochschule (TH) Augsburg, die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Nürnberg. Die sieben Praxispartner (Andreas Schmid Logistik, Ansorge Logistik, Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen, Getränke Ziegler, Igefa Dresden/Hildebrandt & Bartsch, Konrad Kleiner und Metro Deutschland) sind Logistikdienstleister und Werkverkehre.

Zufriedenheit ist hoch, Situation an den Rampen verbesserungswürdig

88 Prozent der Fahrer sind demnach ziemlich bis extrem zufrieden mit ihrem Job. Und 74 Prozent denken nach eigenen Angaben gar nicht bis eher selten darüber nach, den Beruf zu wechseln. Gleichwohl macht auch den Fahrern so manches zu schaffen: Etwa zwei Drittel (64 Prozent) ärgern sich manchmal oder häufiger in der Woche, sieben von zehn Befragten (69 Prozent) halten die Situation an den Rampen für ungünstig, und rund die Hälfte (52 Prozent) steht unter Zeitdruck. Die telefonisch befragten 108 Fahrer (darunter 97 auswertbare Antworten) hatten auf die Fragen jeweils fünf Antwortkategorien in Ampelfarben.

Das Ziel: Fahrer entlasten

Anhand der Antworten stellten die drei Institute den Ist-Zustand dar. In einem zweiten Schritt analysierten sie den Arbeitsalltag der Fahrer und untersuchten dabei gezielt Stressoren sowie motivierende Faktoren. Im dritten Schritt erstellten sie Leitlinien und einen Maßnahmenkatalog. „Zielsetzung dabei war es, Maßnahmen zu entwickeln, um Fahrer in ihrem Arbeitsalltag von Stress zu entlasten und zu motivieren“, erklärte Prof. Dr. Michael Krupp aus dem Fachgebiet Logistik und Supply-Chain-Management an der TH Augsburg. Explizit nicht Gegenstand der Studie waren die Rahmenbedingungen – seien es die Preissituation oder Kabotage, der Arbeitsplatz Lkw-Kabine oder der Einsatz von Fahrern aus Drittländern.