Straßenzustände in Echtzeit ermitteln

19. Okt. 2021 Newsletter / Transport & Verkehr
Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung starten mit dem mFUND-Projekt DaRkSeit die Entwicklung einer Software zur Abbildung des Zustandes kommunaler Straßen. Derzeit gibt es für innerörtliche Straßen keine fundierte Grundlage zur Abschätzung der künftigen Zustandsentwicklung. So erfolgt die Bewertung des Straßenzustandes bislang ausschließlich auf der Basis des visuellen Erscheinungsbildes an der Straßenoberfläche. Für eine nachhaltige und wirtschaftliche Erhaltungsstrategie ist es jedoch wichtig, den Zustand in allen Schichten des Straßenaufbaus zu kennen – also auch jener, die nicht an der Oberfläche zu sehen sind.
Das Verbund-Projekt „Datenbasierte Bewertung der Resilienz kommunaler Straßeninfrastruktur – DaRkSeit“ wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt rund 544.000 Euro durch das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Das aktuelle Vorhaben ist die Fortführung des abgeschlossenen mFUND-Projektes DakomStra zur Bewertung der Verkehrsbeanspruchung von Straßenbrücken in Münster. Im nächsten Schritt wird nun auch Münsters Straßeninfrastruktur beispielgebend für innovative Lösungen im Mobilitätsbereich.
Partner des Projekts sind die Ingenieurgesellschaft Uhlig & Wehling GmbH aus Mittweida, die Ingenieurgesellschaft PTM mbH aus Dortmund, das Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau an der Technischen Universität Dresden sowie das Amt für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster. Gemeinsam wollen sie bis September 2023 ein softwaregestütztes Echtzeittool zur Ermittlung und Visualisierung des bautechnischen Zustandes kommunaler Straßen entwickeln.
Verknüpfung vieler Daten
Aus der Verknüpfung von Daten der Verkehrsüberwachung, des Klimas und der Straßendatenbank sowie eigenen Messungen im fließenden Verkehr wird anhand eines neu entwickelten Berechnungsmodells der bautechnische Zustand des kompletten Straßenaufbaus ermittelt. Gleichzeitig wird die verbleibende Nutzungsdauer der Straße prognostiziert.
Aus diesen Ergebnissen kann die kommunale Bauverwaltung frühzeitig erforderliche Straßenerhaltungsmaßnahmen ableiten. Dadurch können auch alle damit in Zusammenhang stehenden technischen und verkehrlichen Maßnahmen besser geplant und koordiniert werden. In der Folge können alle relevanten Informationen über das städtische Informationssystem für Anwohner, Unternehmen, Verkehrsteilnehmer und sonstige Interessierte aufbereitet zur Verfügung gestellt werden.