Spedition wegen Tachomanilupation und Überladung angezeigt
Eine Spedition aus dem Landkreis Neu-Ulm soll massive Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten und Überladungen angeordnet haben. Verschleiert werden sollten diese Verstöße durch Manipulationen an den digitalen Tachografen und durch falsche Angaben in den Frachtbriefen.
Ermittlungen gegen Spediteur und ein Dutzend Fahrer
Doch nun ist der Betrug aufgeflogen. „Den Spediteur und die beteiligten Fahrer erwartet ein umfangreiches Strafverfahren“, teilt die Verkehrspolizei-Inspektion Neu-Ulm mit. „Im Rahmen der Gewinnabschöpfung muss der Spediteur ferner damit rechnen, dass der aus der Tat zu Unrecht erlangte Gewinn nachberechnet und eingezogen wird“, heißt es. Die Staatsanwaltschaft Memmingen bereitet die nächsten Schritte gegen die Verantwortlichen vor. Die Ermittlungen beziehen sich auf den Unternehmer und etwa auf ein Dutzend Fahrer.
Ständige Missachtung der Lenk- und Ruhezeiten
Nachdem im Herbst die österreichische Polizei bei einer Kontrolle erhebliche Unstimmigkeiten bei den Lenk- und Ruhezeiten und beträchtliche Manipulationen bei den Ladepapieren festgestellt hatte, erwirkte die Staatsanwaltschaft im Frühjahr eine Durchsuchung, bei der umfangreiche Akten sichergestellt wurden. „Im Zuge der mehrmonatigen Auswertungen konnte ermittelt werden, dass mehrere Fahrer der Firma auf Anordnung des Unternehmers ständig die Vorschriften über die Lenk- und Ruhezeiten missachten mussten“, teilt die Polizei mit.
Massive Überladungen der Fahrzeuge
„Mithilfe von Magneten manipulierten die Fahrer die Kontrollgeräte, um kürzere Fahrtzeiten vorzutäuschen“, heißt es. Auch die Ladepapiere seien in einer Vielzahl verfälscht worden, um ein geringeres Gewicht als tatsächlich befördert vorzutäuschen. „Damit sollten gravierende Überladungen vertuscht werden.“ Die Augsburger Allgemeine schreibt von mehr als 100 Fällen und bezieht sich auf Wolfgang Jehle, stellvertretender Leiter der Verkehrspolizei-Inspektion Neu-Ulm. Bei den Überladungen ist die Rede davon, dass die Angaben in den Frachtdokumenten um 20 bis 30 Prozent überschritten worden sind. Auch Wiegescheine sollen in dem Zusammenhang gefälscht worden sein.