Direkte Sicht für Fahrer wird Vorschrift
Eine bessere direkte Sicht von Lkw-Fahrern auf Straße und Verkehr soll die Zahl der Unfälle mit Fußgängern und Fahrradfahrern verringern. Auf entsprechende weltweit bislang einmalige Sicherheitsstandards haben sich das Europäische Parlament (EP) und die Mitgliedstaaten geeinigt. Die Fahrer von Lkw und Bussen sollen damit künftig von einer drastischen Reduzierung toter Winkel profitieren und sind dabei nicht auf technische Hilfen wie Kameras und Sensoren angewiesen. Die EU-Kommission geht davon aus, dass mit der verbesserten Sicht jährlich 550 Unfalltote vermieden werden können.
Ab September 2025 müssen alle neuen Modelltypen den Vorschriften entsprechen, ab 2028 gilt dies für alle Neufahrzeuge. Ein Schritt dahin sind Low-Entry-Fahrerhäuser, die von Herstellern bereits angeboten werden. Die Standards für die direkte Sicht werden von der UN-Kommission UNECE in Genf festgelegt. Die muss ihre Arbeit bis September 2022 beendet haben. Sollte sie nicht entsprechende Fortschritte machen, wäre es an der EU-Kommission, eigene Standards zu entwickeln, forderte die Brüsseler Umweltorganisation für den Verkehr Transport & Environment (T&E).
Gleichzeitig votierte das Plenum des EP für bis zu 90 Zentimeter längere und abgerundete Fahrerkabinen, wenn sie durch größere Windschutzscheiben dazu beitragen, diesen Standard zu ermöglichen. Eine aerodynamischere Form der Zugmaschine senkt zudem noch den Spritverbrauch und damit die CO2-Emissionen des Fahrzeugs und bietet dem Fahrer durch mehr Platz mehr Komfort. Die neuen Formen sind ab 1. September 2020 auf Europas Straßen erlaubt.