Die Schweiz setzt weiteren selbstfahrenden Bus ein
In der Schweiz wird ab Ende März ein weiterer selbstfahrender Bus zur Personenbeförderung unterwegs sein. Das automatisierte Fahrzeug soll in Neuhausen am Rheinfall in den Linienbetrieb integriert werden, nachdem das Verkehrsministerium den Verkehrsbetrieben Schaffhausen eine entsprechende Versuchsbewilligung erteilt hatte. Auf dem Gebiet des Personentransports mit selbstfahrenden Bussen gehört die Schweiz nach Regierungsangaben damit weltweit zu den führenden Ländern.
Seit Mitte 2016 werden bereits in Sitten im Kanton Wallis zwei selbstfahrende Busse von PostAuto Schweiz im Shuttleverkehr eingesetzt. Das Unternehmen hat die Pilotversuche auf die Hauptstadt Bern ausgedehnt, wo auf einem geschlossenen Areal neue Funktionen wie die Busbestellung On-Demand per Handy getestet wird. Seit September 2017 fahren auch in der Gemeinde Marly im Kanton Freiburg zwei autonome Shuttlebusse, die täglich rund 20 Pendler und Studenten befördern. Bei dem neuen Versuch in Neuhausen integrieren die Verkehrsbetriebe Schaffhausen den selbstfahrenden Bus in ihr Leitsystem, das die Koordination mit den regulären Linienbussen an den Haltestellen gewährleistet.
Vom Schweizer Bundesamt für Straßen werden derzeit vier weitere Gesuche für selbstfahrende Busse bearbeitet. Wesentlich für die Erteilung einer Ausnahmebewilligung ist, dass der Versuch neue Erkenntnisse im Hinblick auf den Stand der Technik oder die Verwendung von automatisierten Fahrzeugen oder Systemen liefert. Außerdem muss darlegt werden, wie gesetzliche Bestimmungen, die beim Versuch nicht eingehalten werden können, kompensiert werden. Das Restrisiko muss aus Sicht des Bundes vertretbar und verhältnismäßig sein. Ohnehin muss in jedem selbstfahrenden Bus eine Begleitperson an Bord sein, welche die Automatik notfalls übersteuern und das Fahrzeug so anhalten kann.