Schweiz: Rekordjahr für den Güterverkehr
Im vergangenen Jahr hat der Güterverkehr in der Schweiz einen neuen Höchststand erreicht. Laut der Gütertransportstatistik des schweizerischen Bundesamts für Statistik (BFS) hat der Güterverkehr 2014 um 2,8 Prozent zugenommen. Die Transportleistung betrug demnach auf der Straße und der Schiene 28,3 Milliarden Tonnenkilometer. Damit habe man den bisherigen Höchstwert von 2008 knapp überflügelt. Die Zunahme um 2,8 Prozent täuscht jedoch darüber hinweg, dass die Schiene ein deutlich stärkeres Wachstum verzeichnete als der Straßengüterverkehr. Demnach nahm die Transportleistung der Bahn um 4,6 Prozent zu, die auf der Straße jedoch nur um 1,7 Prozent. Trotzdem bleibt die Straße insgesamt noch auf dem ersten Platz, 62 Prozent der Güter nehmen laut BFS diesen Transportweg. Die Schiene nutzen 38 Prozent. Damit liege dich Schweiz aber deutlich über der Europäischen Union. Dort betrug der Schienenanteil demnach 2012 nur rund 20 Prozent.
Erstmals seit 2008 habe man zudem die Transporte der ausländischen schweren Straßengüterfahrzeuge in der Schweiz erhoben. Die Fahrleistung betrug demnach 0,5 Milliarden Kilometer bei einer Transportleistung von 5,3 Milliarden Tonnenkilometern. Dies entspreche 22 Prozent der Fahrleistung und 32 Prozent der Transportleistung des gesamten Schwerverkehrs in der Schweiz. Seit 2008 habe sich der besagte Wert für ausländische Fahrzeuge insgesamt kaum verändert. Der Import- und Export sei jedoch um 19 Prozent gestiegen. Der Transit ging um 21 Prozent zurück. Laut BFS sei einer der Gründe hierfür, dass sich die Schweizer Wirtschaft nach 2009 gut von der Krise erholt habe und so den Im- und Export angekurbelt habe. Die Situation in großen Teilen Resteuropas blieb jedoch angespannt, was den Rückgang im Transit erkläre.
Den Löwenanteil an der Transportleistung ausländischer Fahrzeuge fuhren 2014 laut BFS deutsche Lkw ein (25 Prozent), vor Italien (16 Prozent) und Polen (zehn Prozent). Generell habe seit 2008 der Anteil westeuropäischer Fahrzeuge abgenommen. Die Transportleistung polnischer Fahrzeuge habe sich jedoch im selben Zeitraum verdoppelt, die rumänischer Fahrzeuge sogar verfünffacht.
Positiv fällt die Bilanz hinsichtlich der Schadstoffklassen der Lkw aus. So haben laut BFS Fahrzeuge mit Euro V oder besser ihren Anteil zwischen 2010 und 2014 von 50 auf 80 Prozent ausgebaut. 85 Prozent aller ausländischen Fahrzeuge fallen demnach in diese Kategorie, 78 Prozent sind es bei den Schweizern. Das BFS führt diesen Rückstand darauf zurück, dass im internationalen Verkehr generell modernere Fahrzeuge eingesetzt würden als im Binnenverkehr. Klammere man diesen Binnenverkehr in der rein schweizerischen Flotte aus, erfüllten gar 88 Prozent der Schweizer Fahrzeuge Euro V oder besser.