Schienenautobahn zwischen Calais und Italien eingeweiht
Eine 1.150 Kilometer lange „Schienenautobahn“ zwischen Calais in Nordfrankreich und dem italienischen Orbassano bei Turin soll Umwelt und Straßen entlasten. Sattelanhänger jeglicher Art - und ab Januar auch Container - benötigten für die Strecke unter 20 Stunden. Vorgesehen sind wöchentlich drei Fahrten in beide Richtungen, sagte Thierry Le Guilloux, Präsident von Viia, einer Güterverkehrstochter der staatlichen französischen Eisenbahnen SNCF.
Calais sei eine Drehscheibe für jährlich rund vier Millionen Lkw, wovon sich mindestens 300.000 auf den Weg nach Italien machten. Ziel sei es, mit der neuen Verbindung jährlich 31.000 Lkw zu verlagern. Viia hat rund 40 Millionen Euro vorwiegend in rollendes Material investiert, Terminals in Calais und Orbassano waren bereits vorhanden. Das Unternehmen sieht sich angesichts von Fahrermangel und steigenden Spritpreisen als umweltfreundliche Alternative, die gleichzeitig das Image der Transportunternehmen aufpoliert.
Mit weiteren Verbindungen hat Viia 2017 mehr als 106.000 Einheiten transportiert und 75.000 Tonnen CO2 eingespart. Vor zwei Jahren wurde die längste europäische Schienengüterverbindung für den intermodalen Verkehr zwischen Calais und Le Boulou an der französisch-spanischen Grenze eröffnet. Zwei Mal täglich pro Richtung sind hier 65 Prozent der Sattelanhänger in Richtung Großbritannien unterwegs, 25 Prozent fahren nach Nordfrankreich und Belgien, 15 Prozent haben Skandinavien zum Ziel. Einer der Kunden auf dieser Route ist der litauische Logistiker Girteka, der sich jetzt auch für die Verbindung nach Italien interessiert.