MAN und Schenker kooperieren beim Platooning
Der Fahrzeugbauer MAN zündet beim automatisierten Kolonnenfahren die nächste Stufe. Er geht mit dem Logistikdienstleister DB Schenker eine Kooperation ein, um das sogenannte Platooning in der Praxis zu erproben. Dazu haben Gerhard Klein, Leiter Engineering Central bei MAN, und der Chief Operating Officer Freight bei DB-Schenker, Ewald Kaiser, am Donnerstag auf der Fachmesse Transport Logistic in München einen Kooperationsvertrag unterschrieben.
Es stellten sich in der Praxis drei Fragen, sagte Klein. Sie lauten: Kann das Berufsbild des Fahrers aufgewertet werden, wie muss sich die technische Ausstattung der Fahrzeuge verändern, und wie muss sich die Gesetzeslage anpassen? Im Versuch wird der Platoon auf der A9 verkehren, wo Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ein digitales Testfeld Autobahn eingerichtet hat. Durch die Fahrt auf dieser Strecke kann der Platoon zwei Hubs von DB Schenker in München und Nürnberg verbinden. In einem zweiten Schritt ist der Einsatz solcher Fahrzeuge auf dem DB Schenker-Gelände in Nürnberg vorgesehen. „MAN arbeitet seit mehreren Jahren am Thema Platooning“, sagte Klein. Nun freue er sich auf die Praxisereprobung.
„Vernetztes und automatisiertes Fahren wird den Transport auf der Straße revolutionieren“, sagte DB-Landverkehrsvorstand Kaiser. DB Schenker wolle die Digitalisierung gestalten und kein Getriebener sein. Er freue sich, dass MAN sein Unternehmen mitnehme auf dieser Reise.
Der Startschuss soll im Frühjahr mit einem Zweier-Platoon auf der A9 erfolgen. Die Fahrt auf dem Hof sei im Folgejahr geplant. Ziel sei es, auf Sicht, den gesamten Produktionsablauf vom Nah- zum Fernverkehr autonom oder teilautonom gestalten.