100 Millionen Euro für besseres Lkw-Parken

21. Jan. 2020
Für besseres Lkw-Parken an Autobahnen plant Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in diesem Jahr 100 Millionen Euro ein. Diese Summe umfasst alle Baukosten der Verkehrsanlagen, unter anderem auch Erdarbeiten, Beleuchtung und Lärmschutz.
Ein „Fünf-Punkte-Plan für besseres Lkw-Parken“ umfasst darüber hinaus den verstärkten Einsatz telematischer Parkverfahren, Reduzierung des Lkw-Parksuchverkehrs durch den Einsatz von Parkleitsystemen, optimierte Nutzung des vorhandenen Lkw-Parkraums sowie die Prüfung neuer Parkraummodelle in Autobahnnähe.
„Unsere Lkw-Fahrer sorgen dafür, dass Handel und Wirtschaft in Deutschland in Bewegung bleiben. Sie sind jedes Jahr Zehntausende Kilometer auf den Autobahnen unterwegs. Das ist ein anstrengender Job – erholsame Pausen sind umso wichtiger“, betont der Minister.
Durch den Einsatz des telematischen Kolonnen- und Kompaktparkens sollen Lkw auf vorhandenen Flächen künftig verdichtet parken können, plant das Ministerium. Im Idealfall könne demnach bereits vorhandener Lkw-Parkraum um bis zu 50 Prozent gesteigert werden – bei gleichem Flächenverbrauch. Erste Anlagen telematischer Parkverfahren sind bereits in Bayern und Rheinland-Pfalz in Betrieb. Weitere Projekte sind in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und im Saarland in Planung.
Einsatz von Parkleitsystemen
Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) erstellt unter Begleitung einer Bund-Länder Arbeitsgruppe auf Initiative des BMVI ein Konzept für ein bundeseinheitliches Lkw-Parkleitsystem (PLS) auf Autobahnen. Hierbei soll die Vernetzung aller derzeit verfügbaren digitalen Informationen vorangetrieben werden.
Optimierte Nutzung vorhandenen Lkw-Parkraums
Pkw-Fahrer rasten überwiegend tagsüber, Lkw-Fahrer überwiegend nachts. Durch die Freigabe der Pkw-Stellflächen für Lkw in den Nachtstunden kann nach Ansicht des BMVI zusätzlicher Lkw-Parkraum nachts geschaffen werden.
Lkw-Parkraum in Autobahnnähe
Bislang werden neben der Bundesautobahn Lkw-Stellplätze in Gewerbegebieten von privaten Investoren gebaut und nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrieben (Autohöfe). Ein wichtiger Baustein zur Lösung der Lkw-Parkplatzproblematik kann laut BMVI die finanzielle Förderung von privaten Investitionen sein. Das BMVI arbeitet zurzeit an einer Förderrichtlinie für Lkw-Stellplätze im Nahbereich von Autobahn-Anschlussstellen, insbesondere im Bereich von Industrie- und Gewerbegebieten.