Panalpina: Peter Ulber kandidiert nicht mehr
Der aktuelle Präsident des Verwaltungsrats von Panalpina Peter Ulber tritt am 9. Mai 2019 nicht zur Wiederwahl an.
Ulber, der bis Ende 2016 als CEO die Geschicke des Logistikkonzerns gelenkt hatte, zieht damit unter anderem die Konsequenzen aus der zuletzt harschen Kritik an seiner Person. Vor rund einem Monat hatte der Großaktionär Cevian den Verwaltungsrats-Chef von Panalpina massiv angegriffen. Gegenüber dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilanz hatte der Cevian-Mitbegründer Lars Förberg in einem Interview Peter Ulber als untragbar bezeichnet. „Wir haben bereits an der letzten Generalversammlung gegen seine Wiederwahl gestimmt und auch gegen den Vergütungsbericht“, wird er dort zitiert. In einem sich stark ändernden Marktumfeld drohe Panalpina von Mitbewerbern abgehängt zu werden. Ulber habe es verpasst, Panalpina entsprechend umzustrukturieren.
Ulber ist im Stiftungsrat des größten Aktionärs
Von offizieller Seite wird hingegen auf das Thema Corporate Governance verwiesen, vor dessen Hintergrund die „aktuelle Zusammensetzung des Verwaltungsrats zu überprüfen“ sei. Hintergrund: Peter Ulber ist zugleich auch Mitglied des Stiftungsrats der Ernst-Göhner-Stiftung. Die Stiftung wiederum hält aktuell rund 46 Prozent der Aktien von Panalpina. Der Rückzug von Ulber würde damit zur Entflechtung von Verantwortlichkeiten führen. Auch das war übrigens eine der Forderungen des Aktionärs Cevian.
Peter Ulber selbst äußert sich nur zurückhaltend. Die Entscheidung sei in bestem Interesse von Panalpina und allen Anspruchsgruppen. „Den langfristigen Zielen wird mit der Wahl eines unabhängigen Präsidenten des Verwaltungsrates am besten gedient. So verbessern wir die Corporate Governance weiter. Dieser Prozess wird das Unternehmen auf seinem Weg in die Zukunft stärken“, erklärt er.