Offshore-Terminal: Chancen für Schwerlasthafen in Bremerhaven verschlechtern sich

09. Juni 2016
Das Bremer Finanzressort hat davor gewarnt, den geplanten – mindestens 180 Millionen Euro teuren – Offshore-Terminal für die Windkraft-Industrie in Bremerhaven zu bauen. Die Chancen für einen Schwerlasthafen hätten sich verschlechtert.
Wie Radio Bremen berichtet, werden Windkraftanlagen auf See immer größer und effektiver. Deshalb brauche man laut einem internen Papier, das dem Sender vorliege, künftig weniger Installationen. Bremerhaven könne nur mit einem Umschlag von rund 40 Anlagen pro Jahr rechnen, der geplante Hafen rechne sich aber erst ab mindestens 100 verschifften Systemen.
Das Bremer Wirtschaftsressort geht derweil von anderen Zahlen aus und hält an dem Projekt fest. Nach Senderangaben war ein Gutachten – von der Bremer Landesregierung in Auftrag gegeben – zu dem Ergebnis gekommen, Bremerhaven könne im besten Fall 140 Anlagen pro Jahr verschiffen. Dieser Fall trete aber nur ein, sofern Windparks vor den Küsten anderer Länder gebaut würden. SPD und CDU halten den geplanten Schwerlasthafen weiterhin für notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Windenergie-Unternehmen in der Stadt zu stärken.
Gegen den Bau des Offshore-Terminals klagt nach Angaben von Radio Bremen der BUND. Die Umweltorganisation halte den geplanten Hafenkai wegen eines bereits bestehenden Hafens für Windkraft-Industrie in Cuxhaven für überflüssig. Das Verwaltungsgericht Bremen habe im Eilverfahren einen vorläufigen Baustopp verfügt, wogegen das Bundesland Beschwerde eingereicht habe.