ÖBB will Q-Logistics verkaufen
Beim österreichischen Stückgut-Logistiker Q-Logistics, der zu 100 Prozent zur Österreichische Bundesbahn (ÖBB) gehört, kehrt keine Ruhe ein. Kein Wunder, fährt das Unternehmen doch schon seit Jahren Verluste ein. Das war auch der Grund, warum Quehenberger erst zu Beginn dieses Jahres die Reißleine gezogen hatte und sich aus dem einstigen Joint Venture verabschiedete.
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So richtig Freude kommt bei der ÖBB dabei offenbar nicht auf. Denn ÖBB-Chef Andreas Matthä will sich nun von der Mehrheit der Anteile bei Q-Logistics trennen. Ein Käufer aus Europa aber außerhalb von Österreich soll her. Schließlich sei Q-Logistics in Österreich der führende Stückgut-Logistiker. Das verkündete der ÖBB-Holding-Generaldirektor unlängst im Klub der Wirtschaftspublizisten und erklärte: „Die Braut ist gar nicht so unhübsch“. Aktuelle Zahlen bleibt der ÖBB-Holding-Generaldirektor allerdings schuldig – mit Verweis auf die ÖBB-Bilanz-PK im April.
Tief in den roten Zahlen
Allzu positiv dürfte die, zumindest mit Blick auf Q-Logistics nicht werden. Im Lagebericht 2017 war zu lesen: „Es wurden liquiditätssichernde Maßnahmen getroffen, womit der Q-Logistics künftig zusätzliche finanzielle Mittel von mehr als 40 Millionen Euro zur Verfügung stehen.“ Branchen-Insider gehen sogar davon aus, dass sich das Minus bereits auf 38 Millionen Euro beläuft. Um die Braut hübsch zu machen, müsste die ÖBB vermutlich in Sachen Aussteuer tief in die Tasche greifen.