Feldversuch mit Oberleitungs-Lkw in Baden-Württemberg
Auch Baden-Württemberg bekommt einen Feldversuch mit Oberleitungs-Lkw. Verzögert ist nun die Vergabe der Teststrecke erfolgt.
Die Vorbereitungen für den dritten Feldversuch mit Oberleitungs-Lkw in Deutschland sind einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Wie das Verkehrsministerium Baden-Württemberg mitteilt, hat eine Bietergemeinschaft der Unternehmen Siemens Mobility und SPL Powerlines Germany den Zuschlag zum Aufbau einer entsprechenden Teststrecke auf der B462 bei Rastatt erhalten. Das Vergabeverfahren hatte sich verzögert, weil dem Regierungspräsidium Karlsruhe zunächst keine Angebote von interessierten Unternehmen vorlagen.
„Damit sind wir einen wesentlichen Schritt weiter, um innovative und zukunftsfähige Technik für einen klimaschonenden Güterverkehr in Baden-Württemberg zu erproben“, erklärte Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). „Damit könnte der Weg geebnet werden für einen Einstieg in die Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs.“
Nur noch zwei Abschnitte elektrifiziert
Gegenüber der ursprünglichen Planung gibt es eine kleine Änderung: So sind nun nur noch zwei statt drei Elektrifizierungsabschnitte vorgesehen, nämlich bei Kuppenheim und Oberndorf. Bei Ottenau werde es aus technischen Gründen und der engen Kurvenradien der Bundesstraße keine Elektrifizierung geben, teilte das Ministerium mit. Anfang Juni solle der Aufbau der Oberleitungs-Infrastruktur beginnen. Bis in einem Jahr sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, der Start des Regelbetriebs ist dann fürs Frühjahr 2021 geplant.
Praxispartner des Projekts eWayBW im Murgtal sind die Speditionen Fahrner und Huettemann, die zusammen fünf Oberleitungs-Lkw betreiben werden. Mit einem konventionellen Elektro-Lkw, einem eActros, beteiligt sich ferner die Spedition Walter Schmitt an dem Projekt. Die Pilotstrecke ist etwa 18 Kilometer lang, darauf sollen dann zwei Abschnitte elektrifiziert werden. Im Frühjahr 2019 war bereits ein Feldversuch mit Oberleitungs-Lkw in Hessen auf der A5 gestartet, der Startschuss für einen weiteren Feldversuch auf der A1 in Schleswig-Holstein fiel im Dezember.