Nutzfahrzeug-Weltmarkt: Neue Technologien steigern Erträge

25. Sept. 2018
Bis 2030 wächst der Nutzfahrzeug-Weltmarkt auf 240 Milliarden Euro. Das prognostiziert eine Studie der Unternehmensberatung KcKinsey. Dieselfahrzeuge werden demnach aber wegen verschärften Regulierungsvorschriften höhere Kosten verursachen.
Weitere Kernaussagen der McKinsey & Company in der Studie mit dem Titel "Route 2030 - the fast track to the commercial vehicle industry" sind, dass der Gesamtgewinn von 11,2 auf knapp 16 Milliarden Euro und eine durchschnittliche Rendite von 6,7 Prozent steigt.
Für die Analyse hat die Unternehmensberatung die Bilanzen aller großen Hersteller untersucht und Szenarien für die Branchenentwicklung bis 2030 entwickelt.
"Das Umfeld ist für die Hersteller von schweren Nutzfahrzeugen positiv", erläutert Co-Autor Bernd Heid, Seniorpartner und Leiter des Bereichs Commercial Vehicles bei McKinsey. "Aber der Markt alleine wird es nicht richten. Die zusätzlichen Gewinn- und Umsatzpotenziale müssen erarbeitet werden." Verschärfte Regulierungsvorschriften bei Kohlendioxid- und Stickoxidemissionen sorgen für höhere Kosten bei dieselbetriebenen Lkw, die nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können. Dies kostet die Industrie weltweit 1,6 Milliarden Euro. Europa und die USA bleiben die Zugpferde: Ihr Beitrag am weltweiten Profit Pool liegt bei zwei Dritteln.
Mehr Erträge durch neue Technologien
Nach den McKinsey-Berechnungen können Lkw-Hersteller mehr als die Hälfte der zusätzlichen Erträge durch neue Technologien erwirtschaften. "Die Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und der Infrastruktur, batteriebetriebene Busse und Lkw sowie selbstfahrende Fahrzeuge wirken sich mit 2,7 Milliarden Euro Gewinn positiv auf die Branche aus", sagt Matthias Kässer, Partner im Münchener Büro von McKinsey und ebenfalls einer der Autoren der Studie. Batteriebetriebene Verteilertrucks profitieren von fallenden Batteriekosten: "In drei bis fünf Jahren sollten die batteriebetriebenen Trucks je nach Einsatzzweck in den Gesamtbetriebskosten nicht mehr teurer sein als Verbrenner", so Kässer. Zudem lässt sich so auch das Risiko vermeiden, von möglichen Einfahrverboten in Städten betroffen zu sein.