Neohelden und Viscopic gewinnen Start-up-Preis
Ein Startkapital von jeweils 125.000 Euro – das ist die Siegerprämie für die Start-ups Neohelden und Viscopic. Beide Unternehmen haben die Future Logistics Challenge 2019 von Volkswagen Nutzfahrzeuge und Hermes Europe gewonnen.
Mehr als 180 Bewerbungen gab es nach Angaben von Volkswagen Nutzfahrzeuge für den Preis rund um das Ökosystem „Fahrzeug – Zusteller“, darunter Start-ups aus Deutschland, Spanien, Israel und Bulgarien. Von den acht Finalisten konnten die beiden Gewinner die Jury aus Experten der Logistik- und Mobilitätsbranche von sich überzeugen.
Im Praxiseinsatz bei Volkswagen und Hermes
„Wir freuen uns, jetzt gemeinsam mit Neohelden und Viscopic ihre innovativen neuen Ansätze in den Bereichen „Delivery Driver Experience“ und „Smart Delivery Vehicles“ weiter zu entwickeln. Sie sind würdige Sieger der ersten Future Logistics Challenge“, sagt Heinz-Jürgen Löw, Vorstand Vertrieb und Marketing von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN).
Marco Schlüter, Chief Operating Officer von Hermes Germany: „Jetzt startet für die Gewinner mit der Umsetzung ihrer Konzepte die nächste spannende Phase. Ziel ist es, zeitnah Lösungen zu entwickeln, die Volkswagen Nutzfahrzeuge und Hermes ab Anfang des Jahres in einer drei- bis sechsmonatigen Pilotphase im Praxiseinsatz testen werden.“
Voice-Assistent und Vorabsortierung
Das Konzept von Neohelden: Das Start-up aus Karlsruhe hat den Voice-Assistenten „Neo“ entwickelt, der die Fahrer von Anfang an begleitet. Ob Onboarding, erste Touren oder Übersicht der überlieferten Pakete, das sogenannte „Conversational Interface“ funktioniert in dutzenden Sprachen. Der Assistent hat den Vorteil, bestehende IT-Systeme beider Partner, wie beispielsweise Datenbanken, CRM-Systeme und Infotainment-Screens auf einfache Weise miteinander zu vernetzen.
Das Konzept von Viscopic: Das Münchener Start-up nahm sich primär der Herausforderungen im Laderaum des Zustellerfahrzeugs an, wo zahlreiche Pakete gestapelt sind. Dank eines datenbasierten Koordinatensystems werden die Lieferungen vorab vom Fahrer so sortiert, dass er sie schnell und unkompliziert wiederfindet. Ein Live-Kamera-Feed zeigt genau an, wo sich welches Paket befindet. Viscopic geht durch die Implementierung der Lösung von einer möglichen Effizienzsteigerung von bis zu 20 Prozent bei der Zustellung aus.
Start-up-Pitch vor Jury
Im Rahmen des Wettbewerbs hatten die beiden Projektpartner VW und Hermes zusammen mit dem Projektpartner Betahaus X alle Bewerbungen nach einem standardisierten Verfahren analysiert. Die 30 Start-ups mit den überzeugendsten Konzepten erhielten dann eine Einladung zum persönlichen Interview. Die besten acht Teilnehmer wurden dann zu einem zweitägigen Bootcamp nach Berlin eingeladen: Start-ups aus den Bereichen „Driver Behaviour Analysis“, „VR/AR“, „Fleet Management“, „Voice/AI“, „Predictive Maintenance“ und „Parking“. Die acht Finalisten traten dann in Berlin zu einem letzten Pitch vor der Jury an, die mit Kay Schiebur (Vorstand Services, Otto Group), Marco Schlüter (Chief Operating Officer, Hermes Germany), Kai Grünitz (Chief Technical Officer Autonomous Vehicle, VWN), Jens-Philipp Klein (Atlantic Labs) und Heinz-Jürgen Löw (Vorstand Vertrieb und Marketing, VWN) besetzt war.
Die Gewinner erhalten jeweils 125.000 Euro Startkapital, um einen Machbarkeitstest der von ihnen vorgestellten Ideen durchzuführen. Dieses sogenannte Proof-of-Concept werden sie zusammen mit Volkswagen Nutzfahrzeuge und Hermes Europe umsetzen und testen.