Mindestlohn: AMÖ befürchtet Lohnspirale

29. Juni 2016
Der Mindestlohn in Deutschland soll zum 1. Januar 2017 von heute 8,50 Euro auf 8,84 Euro steigen – was der Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) kritisiert. Nach Ansicht von AMÖ-Geschäftsführer Dierk Hochgesang habe die Mindestlohnkommission mit ihrer Empfehlung „die Grenzen des Vertretbaren ausgereizt“. Während in den westlichen Bundesländern die Tariflöhne über der Mindestlohngrenze liegen, könne die Anpassung vor allem im Osten des Landes zu einer erschwerten Wettbewerbssituation für die Unternehmen führen. „Die erheblichen Zusatzkosten für diese Unternehmen resultieren zum einen aus der Anhebung des Mindestlohns, zum anderen aber auch aus der Anhebung der Löhne. Denn die Unternehmen müssen das Lohnabstandsgebot einhalten, um den Betriebsfrieden zu sichern. Die damit verbundenen höheren Kosten konnten schon in der Vergangenheit nicht zu 100 Prozent über den Markt ausgeglichen werden“, sagt Hochgesang laut einer Mitteilung. Er sieht durch die Erhöhung zudem eine Lohnspirale in Gang gesetzt, die sich immer schneller drehen werde.
Gleichzeitig bemängelt der AMÖ-Geschäftsführer, dass im Zusammenhang mit dem Mindestlohn einige Themen immer noch nicht geklärt seien, etwa die Behandlung von Bereitschaftszeiten bei einer Zwei-Mann-Besatzung, Regelungen zum grenzüberschreitenden Verkehr und zum Transitverkehr.