Mathias Temmeyer verlässt Weber Data Service
Nach rund 17 Jahren an der Spitze von Weber Data Service verlässt der geschäftsführende Gesellschafter Mathias Temmeyer den IT-Anbieter. „Unterschiedliche Ansichten über die künftige Ausrichtung des Unternehmens“ hätten zu diesem Schritt geführt, heißt es dazu in einer Unternehmensmitteilung. Offenkundig konnten sich die beiden Geschäftsführer Astrid Drexhage, die Tochter von Karl-Friedrich Weber, und Temmeyer nicht einigen, wie sie das Softwarehaus für die Zukunft aufstellen wollen.
2018 mit leichtem Minus abgeschlossen
Fakt ist, dass das Unternehmen aus Bielefeld im Geschäftsjahr 2018 in ein leichtes Minus gerutscht war. Im Jahresabschluss ist zu lesen, die Bilanzierung erfolge „unter der Annahme der Unternehmensfortführung, da trotz der ausgewiesenen Verluste Zweifel an einer Fortführung nicht bestehen". Laut Drexhage stellt sich die Sitiuation allerdings wesentlich weniger dramatisch dar, als es von außen vielleicht den Anschein habe. Zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage sei anzuführen, dass die Gesellschaft seit geraumer Zeit eine komplexe Software für die Verwaltung, Steuerung und das Management von Fernverkehrs- und Speditionsunternehmen entwickelt. „Das wiederum verursacht Kosten nicht unerheblicher Höhe“, erklärt sie im Gespräch mit eurotransport.de. In Anbetracht eines Eigenkapitals in Höhe von 400.000 Euro sei ein einmaliger Verlust in Höhe von etwas mehr als 9.000 Euro verschmerzbar.
Vom Spediteur zum IT-Anbieter
Der heute 57-jährige Temmeyer absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Speditionskaufmann. Im Anschluss an seine achtjährige Dienstzeit bei der Bundeswehr studierte er Betriebswirtschaft an der Deutschen Außenhandels- und Verkehrsakademie (DAV) in Bremen. Nach einer beruflichen Station bei der Spedition Dachser kam er 1993 zum TMS-Anbieter Weber Data Service, wo er zwei Jahre später zum Vertriebsleiter ernannt wurde. 2003 übernahm er schließlich im Zuge eines Management-Buy-outs die Geschäftsanteile des Unternehmens und wurde zum geschäftsführenden Gesellschafter.