Marktstudie Logistik 21: Resilienz von Lieferketten
Der Logistikdienstleister Simon Hegele und das GEMIT Institut haben in einer Marktstudie die Auswirkungen verschiedener Disruptionen auf Lieferketten untersucht. Auch die künftige Resilienz stand dabei im Fokus. Die Partner untersuchten, wie Faktoren wie die Covid-19-Pandemie, der Brexit, internationale Strafzölle und Handelsbarrieren sowie das neue Lieferkettengesetz und brancheneigene Trends seit Beginn des vergangenen Jahres bei den Unternehmen zu Störungen der Lieferketten geführt haben. Demnach berichteten mehr als 60 Prozent der Befragten, von vorgenannten Disruptionen negativ betroffen zu sein. Besonders die Covid-19-Pandemie war für 36 Prozent der „Game Changer“ der Supply Chains.
Umdenken über die Lieferkette
„Die Studie und besonders die Einblicke in die angepassten Logistikstrategien zeigt uns: Die Auswirkungen werden noch Jahre zu beobachten sein. Gleichzeitig stimmen die Ergebnisse positiv, dass solche Disruptionen Supply-Chain-Experten zum Umdenken gebracht haben, die eine nachhaltig positive Entwicklung in Hinblick auf Resilienz und Robustheit versprechen“, sagt Prof. Dr.-Ing. habil. Holger Beckmann, Leiter des GEMIT Instituts.
Logistikdienstleister mehr denn je gefragt
„Lieferketten wurden selten zuvor einer solchen Belastungsprobe unterzogen wie seit Beginn des letzten Jahres. Besonders die Überlegungen zur verstärkten Einbindung von Logistik-Experten sowie die beschriebenen Leistungs- und Flexibilitätsanforderungen an diese können wir aus der Praxis durch die an uns gerichteten Kundenanfragen seit Ausbruch der Pandemie bestätigen“, sagt Stefan Ulrich, CEO der Simon Hegele Unternehmensgruppe.
Die Folgen sind laut der Studie für die meisten Befragten schwerwiegend. 45 Prozent gaben an, die Kundennachfrage nicht oder nicht zeitgerecht bedienen zu können. Große Probleme bereiten demnach auch die Versorgungsengpässe bei Logistik- und Zulieferkapazitäten verbunden mit enormen Preisanstiegen. Dies bestätigten rund 62 Prozent der Teilnehmenden.
Laut der Studie haben sich die Teilnehmer auch Gedanken gemacht, wie die Lieferkette künftig robuster gegenüber derartigen Störungen aufgestellt werden kann. Rund 36 Prozent wollen demnach mit einem verstärkten regionalen beziehungsweise lokalem Sourcing reagieren. Ebenso viele planen mit einem Ausbau der Logistikkapazitäten im Inland.
Verstärktes Outsourcing geplant
„Selbst tiefgreifende Einschnitte in die Veränderung der Wertschöpfungstiefe werden in Betracht gezogen“, so die Studie. So verschiebe sich die Gewichtung von In- und Outsourcing sowohl in der Produktion als auch in der Logistik. Bei Logistikdienstleistungen planen 20 Prozent der befragten Unternehmen demnach ein verstärktes Outsourcing.
Für die Studie wurden mehr als 200 Unternehmensangehörige aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Pharma und Gesundheit, IT, Hightech und Elektrotechnik sowie aus der Automobilindustrie befragt.