Logistikimmobilien: Branche investiert mehr als vier Milliarden Euro
Im vergangenen Jahr hat der deutsche Logistik- und Industrieimmobilienmarkt einen neuen Investmentrekord zu verzeichnen. Laut Angaben des Beratungsunternehmens JLL belief sich das Volumen auf 4,1 Milliarden Euro, was einem Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeute. „Das vierte Quartal hat mit 1,4 Milliarden Euro noch einmal die Marktdynamik unter Beweis gestellt“, sagt Willi Weis, Head of Industrial Investment Germany bei JLL. „Noch nie wurde in Deutschland in einem Quartal mehr in die Assetklasse Logistik- und Industrieimmobilie investiert.“ Einen Anteil von 40 Prozent an den Investitionen (1,64 Milliarden Euro) nehmen demnach allein zehn Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich ein. Der Anteil der Groß-Transaktionen stieg laut JLL im Vergleich zu 2014 um sieben Prozentpunkte. Insgesamt trugen sogenannte Portfoliotransaktionen mit 1,85 Milliarden Euro zum Gesamtvolumen bei. Einzeltransaktionen vereinten 55 Prozent des Gesamtvolumens. Die größten Einzelaktionen waren laut JLL der Erwerb des Hamburger H&M Distributionszentrums durch einen asiatischen Fons, der Verkauf des Zentrallagers von Robert Bosch in Worms und der Erwerb eines Logistikprojekts bei Herford. „Gegenüber den letzten Jahren beobachten wir aber auch deutlich mehr Transaktionen im niedrigen Millionen-Bereich, den sogenannten Small Caps“, sagt Weis. Überdurchschnittlich hoch ist laut JLL der Anteil ausländischer Anleger mit 62 Prozent. Auf der Verkäuferseite erreichten ausländische Investoren jedoch lediglich einen Anteil von 27 Prozent. Dies bedeute, dass Kapitalträger aus dem Ausland ihren Anlagebestand um mehr als 1,4 Milliarden Euro erhöht haben. Auch für 2016 rechnet JLL mit großen Volumina im Logistikinvestment. „Die Assetklasse Logistik-/Industrieimmobilie wird auch 2016 nichts von ihrer Attraktivität einbüßen“, folgert Weis. „Unter Einbeziehung der positiven wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der weiterhin überdurchschnittlichen Umsätze auch auf dem Vermietungsmarkt gehen wir davon aus, dass das Transaktionsvolumen noch einmal eine vier vor dem Komma aufweisen könnte.“