Logistiker testen Mercedes-Benz GenH2

25. Juli 2024 Newsletter
Daimler Truck hat den Startschuss für die nächste Phase an Testläufen mit dem Brennstoffzellen-Lkw Mercedes-Benz GenH2 gegeben. Getestet werden die Wasserstoff-Lkw gemeinsam mit Amazon, Air Products, Holcim, Ineos und Wiedmann & Winz. Die Erprobungsphase durch die Logistikunternehmen soll sich über ein Jahr erstrecken.
Nach „intensiven Erprobungen auf der Teststrecke und auf öffentlichen Straßen besitzen die Mercedes-Benz GenH2 Trucks nun eine fortgeschrittene Entwicklungsreife, sodass sie zu kundennahen Erprobungen in den täglichen Logistikeinsatz in unterschiedlichen Anwendungen gebracht werden“, heißt es seitens Daimler Truck.

Erprobungsphase soll ein Jahr lang dauern

Martin Daum, Vorstandsvorsitzender von Daimler Truck hat im Beisein von VDA-Präsidentin Hildegard Müller den Startschuss im Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth gegeben. Mit Air Products, Amazon, Holcim, Ineos sowie Wiedmann & Winz sind gleich fünf Unternehmen dabei, die die Fahrzeuge in der logistischen Praxis auf Herz und Nieren prüfen sollen. In einer rund einjährigen Erprobungsphase sollen sie Erfahrungen sammeln und an den Lkw-Hersteller zurückspielen.

Verschiedene Routen und Anwendungsfälle

Die fünf GenH2 Trucks werden in Deutschland auf spezifischen Routen und in verschiedenen Anwendungsfällen im Fernverkehr eingesetzt, beispielsweise im Transport von Baustoffen, Seecontainern oder auch Flaschengasen. Dabei verbleiben die Fahrzeuge während der kundennahen Erprobung in der direkten Betreuung und Verantwortung des Herstellers. Betankt werden die Fahrzeuge an dafür vorgesehenen Flüssigwasserstofftankstellen (sLH2) in Wörth (Rheinland-Pfalz) und im Raum Duisburg (Nordrhein-Westfalen).

Ziel: Dekarbonisierung des Transports

„Bei der Dekarbonisierung des Transports setzen wir auf batterieelektrische und wasserstoffbasierte Antriebe. Die Transformation kann nur gelingen, wenn grüne Energie ausreichend und flächendeckend verfügbar ist – und dafür brauchen wir beide Technologien“, erklärte Daum. Eine Einschätzung, die auch die VDA-Präsidentin teilt: „Auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität der Zukunft sollten die Potenziale aller zur Verfügung stehenden Technologien ausgeschöpft werden“, sagte Müller.

Über 1.000 Kilometer Reichweite

Das Brennstoffzellen-System des GenH2 Truck liefert laut Daimler Truck 300 kW (2 mal 150 kW), eine eingebaute Batterie leistet zeitlich begrenzt zusätzlich bis zu 400 kW. Das Speichervermögen der Batterie ist mit 70 kWh vergleichsweise gering, da die Batterie nicht für den Energiebedarf, sondern hauptsächlich zur situativen Leistungsunterstützung der Brennstoffzelle hinzugeschaltet wird. Die beiden Elektromotoren sind in einer Vorserienversion auf insgesamt 2 mal 230 kW Dauer- und 2 mal 330 kW Maximalleistung ausgelegt. Das Drehmoment liegt bei 2 mal 1.577 Nm beziehungsweise 2 mal 2.071 Nm. Die Reichweite soll so bei mehr als 1.000 Kilometern liegen.