Logistik-Branche ist vorsichtig optimistisch
Knapp zwei Monate vor der Messe Transport Logistic in München zeigt sich die Branche zuversichtlich. 43 Prozent der befragten Logistikprofis sehen die weitere wirtschaftliche Entwicklung eher positiv, 41 Prozent gleichbleibend, so eine Umfrage.
Für die Umfrage hatte die Messe München 2.680 internationale Logistikprofis aus dem Netzwerk der Fachmesse im Februar 2019 vom Meinungsforschungsinstitut IfaD online befragen lassen. Demnach sind die meisten Logistikprofis trotz vieler politischer und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten sowie zahlreicher unternehmerischer Herausforderungen wie Fachkräftemangel oder Digitalisierung zuversichtlich, was die Zukunft bringt.
43 Prozent der befragten Logistikprofis sehen demnach die weitere wirtschaftliche Entwicklung in ihrem Land eher positiv, 41 Prozent gleichbleibend. Zu den größten Herausforderungen der Logistikbranche zählen demnach der Mangel an Fachkräften. 45 Prozent beklagen den Fachkräftemangel, 33 Prozent den Fahrermangel. Als weitere Herausforderungen wurden zunehmender Preis- und Wettbewerbsdruck genannt (40 Prozent), die Digitalisierung der Geschäftsprozesse (33 Prozent) sowie zunehmende bürokratische Auflagen (25 Prozent). Die Befragten hatten zudem die Möglichkeit, eigene Themen anzugeben. Hier wurde insbesondere die Qualität der Infrastruktur bemängelt.
„Das Trendbarometer der Transport Logistic zeigt gleichzeitig: Die Unternehmen stellen sich ihren Herausforderungen, passen sich an und investieren in Zukunftstechnologien“, sagt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. So gaben 60 Prozent der Befragten an, entsprechende Maßnahmen wie Effizienzprogramme zu ergreifen, um eine mögliche Abschwächung der Konjunktur abzufedern. 61 Prozent sagten, dass sie wegen stärkerer Handelskonflikte und Strafzölle ihre Supply-Chain anpassen oder das in naher Zukunft tun werden.
Keine Zukunftsmusik ist für die Branche auch die Digitalisierung: Elf Prozent sehen sich hier als Pioniere, knapp ein Drittel der Unternehmen gaben an, bereits eine digitale Gesamtstrategie im Unternehmen zu haben. 44 Prozent haben bereits viele Prozesse digitalisiert und lassen weitere folgen. 64 Prozent sagen, dass ihr Unternehmen genug in Digitalisierung investiert. 35 Prozent der Befragten sagen, dass ihr Unternehmen mit Start-ups zusammenarbeitet, um Innovation voranzutreiben.
Die Unternehmen sehen jedoch nicht nur Herausforderungen, schreibt die Messe München: 60 Prozent der Befragten - insgesamt 72 Prozent der 2.680 Befragten sind in leitender Stellung tätig - gaben demnach an, dass ihr Unternehmen in innovative Technologien investiere. Die Top 5-Technologien sind demnach: Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT, 25 Prozent), Telematik und autonomes Fahren gleichauf mit alternativen Antrieben/Elektromobilität (je 22 Prozent) sowie mit je 14 Prozent der Einsatz von Robotern sowie Künstliche Intelligenz.
Weniger Zukunftsfähig ist das Thema Diesel: Laut der Umfrage ist der Diesel-Antrieb unter Druck – und damit auch viele Unternehmen: 28 Prozent der Befragten gaben an, dass (Diesel-) Fahrverbote die Profitabilität ihres Unternehmens gefährden, aber nur 33 Prozent haben in ihrem Unternehmen bereits alternative Antriebe im Einsatz. Immerhin 41 Prozent wollen in naher Zukunft alternative Antriebe in ihren Fuhrpark integrieren. Bestehende Fahrzeuge nachrüsten wollen nur elf Prozent. Insgesamt sagen 54 Prozent der Befragten, dass ihr Unternehmen in Neufahrzeuge investieren wird.