LogIKTram: Pakettransport per Stadtbahn

02. Juli 2024 Newsletter / Transport & Verkehr
Lässt sich der Gütertransport auch in Straßenbahn- und Stadtwagen verlagern, um den städtischen und regionalen Straßenverkehr zu entlasten? Mit dieser Frage haben sich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), das FZI Forschungszentrum Informatik und weitere Partner des Forschungsprojekts LogIKTram beschäftigt. Das Ergebnis ist ein technisches Konzept einer Gütertram für den ÖPNV.
Bei der Abschlussveranstaltung des Projekts führten die Partner vor, wie ein elektrisch unterstützter Fahrradanhänger selbstständig in den dafür vorgesehenen Bereich der Straßenbahn fährt. Die Tram transportiert den Fahrradanhänger samt Paketen ins Zustellgebiet. Dort könnte künftig ein Fahrradkurier an der Haltestelle warten und die Pakete zum Endkunden zustellen.
Auswirkungen auf den Straßen- und Schienenverkehr
Wissenschaftler vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT untersuchten die Auswirkungen des Gütertram-Konzepts auf den Straßen- und Schienenverkehr. Die Forscher bauten eine Simulationsumgebung für den Personen- und Gütertransport in der Modellregion Karlsruhe. „Unsere Simulationen zeigen, dass das Konzept der LogIKTram zu einer Verlagerung von herkömmlichen Fahrten auf der Straße auf die Tram und anschließend das Lastenrad beiträgt und damit die Verkehrsleistung im motorisierten Verkehr reduzieren kann“, sagt Lukas Barthelmes, akademischer Mitarbeiter am IfV. Voraussetzung dafür seien zentrale City-Hubs in der Stadt, von denen aus Lastenradtouren gebündelt werden können. Die umliegenden Verteilzentren der Logistikdienstleister sollten ebenfalls effizient an das Tram-System angebunden werden.
LogIKTram ist Teil der Gesamtinitiative regioKArgo, deren Partner neue Formen des Verkehrsträger-übergreifenden Warenladungs- und Lieferverkehrs erforschen und umsetzen wollen. Das Projekt startete am 1. März 2021 und war auf drei Jahre angelegt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz förderte das Projekt mit insgesamt rund 2,75 Millionen Euro.