Lkw sorgt für steigende CO2-Emissionen
Im Verkehrssektor ist der Lkw verantwortlich für steigende CO2-Emissionen über das Niveau von 2019, berichten Wirtschaftsministerium und Umweltbundesamt gemeinsam. Insgesamt stiegen die Treibhausgasemissionen in Deutschland wieder an. So wurden 2021 nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) rund 762 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – das sind gut 33 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent mehr als 2020. Im Verkehrs- und Gebäudebereich lagen die Emissionen über den im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahreshöchstmengen. Das geht aus den aktuellen Berechnungen des UBA hervor.
Klimaschutz-Sofortprogramm zügig umsetzen
Die Bundesregierung will der Entwicklung mit einem Klimaschutz-Sofortprogramm zügig entgegenwirken, sagte Klima-Staatssekretär Patrick Graichen. „A & O ist ein wesentlich höheres Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Wir müssen es schaffen, dreimal so viele Kapazitäten wie bisher zu installieren, um den Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 Prozent zu steigern“, betonte er. Die schnellere Abkehr von fossilen Energien müsse alle Bereiche umfassen - von der Industrieproduktion über den Gebäudebereich bis hin zu Mobilität und Landwirtschaft.
Mehr Lkw auf den Autobahnen
Im Verkehr wurden den Angaben zufolge im Jahr 2021 rund 148 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. „Damit liegen die Treibhausgasemissionen dieses Sektors sowohl 1,2 Prozent über dem Wert von 2020 als auch rund drei Millionen Tonnen über der im Bundesklimaschutzgesetz für 2021 zulässigen Jahresemissionsmenge“, teilten das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und UBA mit. Im Jahr 2030 dürfen es nur noch 95 Millionen Tonnen sein. Ein Grund für den Anstieg sei der Lkw-Verkehr, der auf den Autobahnen ein Niveau leicht oberhalb des Jahres 2019 erreichte. „Der Pkw-Verkehr dagegen ist weiter niedriger als vor der Corona-Pandemie (2019), was in Absatzzahlen für Kraftstoffe und Daten von Zählstellen an Autobahnen und Bundesstraßen deutlich wird.“
Gemeinsame Energieanstrengung
Die 2020 erzielte Reduzierung der Treibhausgasemissionen sei fast zur Hälfte schon wieder verloren, sagte UBA-Präsident Dirk Messner. Um die Ziele der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen, müssten nun pro Jahr sechs Prozent Emissionen gemindert werden. Seit 2010 seien es im Schnitt nicht einmal zwei Prozent gewesen. Um das zu schaffen, brauche Deutschland jetzt eine gemeinsame Energieanstrengung. „Wir müssen zusammen alle Kraft darauf verwenden, uns unabhängig zu machen von russischer Energie und um unser Klima zu schützen.“ Hier könne auch jede und jeder Einzelne etwas tun: „Etwas weniger heizen, das Auto öfter mal stehen lassen oder, wenn es doch notwendig ist, langsamer fahren.“