Lkw will Zug und Flugzeug im Chinaverkehr ausstechen
Der erste Transport per Lkw von China nach Europa im Rahmen des zollrechtlichen Versandverfahrens TIR hat den 7.000 Kilometer langen Weg in 13 Tagen zurückgelegt. Dieser Erfolg zeige die Vorteile der Straße in Bezug auf Kosten, Zeit und Sicherheit, betonte die Internationale Straßentransport Union (IRU). Der Handel zwischen China und Europa könne so angekurbelt werden, denn die Straße könne es von den Kosten für Tür-zu-Tür-Lieferungen und dem Zeitaufwand her mit Zug und Flugzeug aufnehmen.
Das Fahrzeug startete in Korgas, im uigurischen autonomen Gebiet, an der chinesisch-kasachischen Grenze. Die Reise führte über Kasachstan durch Russland und Weißrussland bis nach Polen. Für die TIR-Initiative hatten sich weltweit führende Logistiker, darunter CEVA Logistics, Shanghai Jet-rail International Transportation, und Alblas International Logistics als Operateure zusammengetan. Der Lkw hatte China am 13. November verlassen und war ohne Unterbrechungen oder Zollprobleme am 26. November in Polen angekommen.
„Wir sehen eine großartige Zukunft für den Straßentransport von China nach Europa“, sagte Torben Bengtsson, der bei CEVA Logistics für China zuständig ist. Der Testlauf habe gezeigt, dass im Vergleich zum Flugzeug die Hälfte der Tür-zu-Tür-Kosten und im Vergleich zur Schiene zehn Tage Lieferzeit eingespart werden könnten. Der Markt warte begierig auf das neue Produkt. „In den kommenden Wochen werden wir uns darauf vorbereiten, so früh wie möglich 2019 einen Regelbetrieb aufzunehmen.“
„Wir sind erfreut über die Testergebnisse, sehen aber noch Raum für Verbesserungen, um die ideale Transportzeit von zehn Tagen von China bis nach Europa zu erreichen“, sagte Ablas-Chef Jan Ablas. Die niederländische Ablas International Logistics verfügt nach eigenen Angaben als einziges europäisches Transportunternehmen in China über eine internationale Transportlizenz und konnte die Fahrt mit eigenen Fahrzeug-Equipment und Fahrern unternehmen.
China will die 2014 gegründete Stadt Korgas im Zuge seines „One Belt, One Road“-Programms zu einem internationalen Logistik- und Handelsknotenpunkt ausbauen. Allein bis 2016 wurden hierfür mehr als drei Milliarden US-Dollar investiert. Im September hatten Kasachstan und China den neuen Grenzübergang eröffnet.