Liqui Moly erzielt leichtes Umsatzplus

04. Jan. 2019
Der Schmierstoffspezialist Liqui Moly erzielte 2018 - ein Jahr nach der Fusion mit der Würth-Gruppe - ein leichtes Umsatzplus von zwei Prozent. Ins Geschäftsjahr 2019 startet das Ulmer Unternehmen mit einer neuen italienischer Tochtergesellschaft mit dem Ziel die dortige Marktposition zu stärken.
Das Jahr 2018 war ereignisreich für den Öl- und Additivspezialisten Liqui Moly. Erst gab das Ulmer Traditionsunternehmen Ende 2017 bekannt, dass unter dem Dach der Künzelsauer Würth-Gruppe ein neues Zuhause gefunden hat. Dann stieg einstige Vertriebsleiter Günter Hiermaier im Mai 2018 als zweiter Steuermann in Liqui-Moly-Geschäftsleitung ein. Bei so viel Bewegung innerhalb der Geschäftsleitung befürchteten nach Angaben des Unternehmens Kunden und Marktbeobachter einen radikalen Wandel. Tatsächlich sei das Gegenteil der Fall. „Auf meiner Visitenkarte steht zwar nur noch Geschäftsführer und nicht mehr Gesellschafter und mit Günter Hiermaier ist unser langjähriger Vertriebsleiter zum zweiten Geschäftsführer aufgestiegen, ansonsten bleibt aber alles wie bewährt“, versichert Prost.
Russland- und China-Geschäft bremsen Wachstum von Liqui Moly
Auch die Geschäftszahlen 2018 scheinen die Beständigkeit von Liqui Moly zu belegen, denn das Jahr des Wandels bescherte dem Schmiermittelspezialist aus Ulm mit einem Umsatz von 544 Millionen Euro ein leichtes Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr - auch nach der Würth-Fusion. Als Grund für das geringere Wachstum zum Geschäftsjahr 2017 – hier lag das Umsatzplus bei 532 Millionen Euro bei neun Prozent gegenüber 2016 – die internationalen Handelskonflikte. Nach Angaben des Unternehmens brach so das China-Geschäft um mehr als ein Drittel ein. Als weitere Wachstumsbremse gab Liqui Moly die Währungsabwertung in Russland an – dem wichtigsten Exportmarkt des Schmiermittel-Spezialist. „Solche Veränderungen bleiben nicht ohne Spuren“, so Exportleiter Salvatore Coniglio. „Wären wir nicht in 150 Ländern weltweit vertreten, würden die Ergebnisse in China und Russland viel stärker ins Gewicht fallen. So können wir das Umsatzminus in verschiedenen Ländern mit neuen Märkten ausgleichen.“
Deutschland-Geschäft ist hart umkämpft
Auf dem deutschen Markt konnte Liqui Moly dagegen ein leichtes Wachstum von zwei Prozent für sich verbuchen. Als Grund dafür betont Geschäftsführer Günter Hiermaier, die wachsende Wettbewerberzahl. „Dementsprechend hart ist dieser umkämpft. Wir setzen weiterhin auf die Kombination von Marketingpaketen und Vertriebspower“, gibt sich Hiermaier kämpferisch. Auch seien die Kosten im Vergleich zum Vorjahr dramatisch gestiegen. Hier schlugen laut Unternehmen Investitionen für zusätzliche Warenwirtschaftskonzepte, eine neue Software und ein weiteres Tanklager in Höhe von rund elf Millionen Euro zu Buche. Zudem stiegen die Rohstoffpreise um sechs Millionen Euro. Ein weiterer Kostenfaktor war das Wetter 2018. Nach Angaben des Unternehmens machten die langanhaltenden hohen Temperaturen im Sommer den Rhein nur eingeschränkt oder überhaupt nicht schiffbar, weshalb sich der Transport von Rohstoffen und Fertigwaren verteuerte. „Insgesamt stiegen unsere Kosten für Fracht und Logistik um 1,2 Millionen Euro“, berichtet Prost.
Internationales Marketing, Qualitätssicherung und Fachpersonal
Neben den gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Infrastruktur und Transport investierte Liqui Moly rund 20 Millionen Euro in die Markenkommunikation. Hier konnte das Unternehmen nach Angaben von Marketingleiter Peter Baumann das Basketballteam der Chicago Bulls als Werbepartner gewinnen. Auch in den Bereich Forschung und Entwicklung investierte das Unternehmen rund sechs Millionen Euro, um nach eigenen Angaben die Qualität der hauseigenen Produkte zu sichern. „Moderne Schmierstoffe sind hochkomplexe Gebilde. Wer im Markt an der Spitze stehen will, benötigt für die Entwicklung und die Qualitätsprüfung modernste Technik“, erläuterte Liqui-Moly-Entwicklungschef David Kaiser. Zudem stiegen die Personalkosten für die rund 848 Beschäftigten an den Standorten Ulm und Saarlouis. Neben 24 neu geschaffenen Stellen fielen hier Lohnerhöhungen aus den unlängst abgeschlossenen Tarifverhandlungen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie ins Gewicht. Kosten die das Unternehmen nach Angaben von Geschäftsführer Prost gerne übernimmt.