Studie zur Lieferkette: Mangelnde Kostentransparenz
Große Industrieunternehmen sehen in ihrer Supply Chain großes Einsparpotenzial, haben aber gleichzeitig keine Kostentransparenz. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens Emporias. Nach Angaben von Emporias mit Sitz in Unterföhring wurden für die Studie „Supply Chain Management in Industrieunternehmen“ 100 Logistikentscheider großer Industrieunternehmen befragt. Demnach sieht jeder zweite Logistikentscheider ein signifikantes Einsparpotenzial in seiner Lieferkette.
Demnach gaben die Logistikentscheider an, dass in nahezu allen Industriezweigen die Logistikkosten ansteigen, insbesondere die Transportkosten. Die Befragten gaben weiterhin steigende Variantenvielfalt, globales Sourcing und wachsende Kundenanforderungen an Lieferzeiten und Reaktionsfähigkeit als die wichtigsten Kostentreiber in der Supply Chain an.
Mangelnde Kostentransparenz
Laut der Studie sagten aber auch drei von vier Unternehmen, dass sie ihre Kostenstruktur nicht mehr überblicken. 80 Prozent gaben demnach an, dass trotz der zunehmenden Digitalisierung die Prozesse rund um die Lieferkette in ihrem Unternehmen noch nicht ausreichend automatisiert seien und noch häufig manuell gepflegt würden. Sechs von zehn Befragten sagten laut Emporias, dass vorhandene Kostendaten nicht richtig weiterverarbeitet würden. Somit können vorhandene Einsparpotenziale nicht richtig gehoben werden.
„Wenn die Gesamtkosten nicht über ein fundiertes Datenmodell vollständig erfasst und Kostenstellen zugeordnet werden, bleiben wahre Kostentreiber auch in modernen BI-System unentdeckt“, sagt Oliver Ohlen, Geschäftsführer von Emporias. „Dazu gehören vor allem indirekte Kosten, Wechselbeziehungen von Kostenbereichen und Aufwände durch Störungen.“ Um die Kostentransparenz zu verbessern,sei die Entwicklung eines Gesamtkostenmodell für die Lieferkette eines Unternehmens unumgänglich.