Lang-Lkw im Ländle: Sorge vor Lex Daimler
Spediteure in Baden-Württemberg sehen die Teilnahme des Landes am Feldversuch mit Lang-Lkw mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Wird das jetzt eine Lex Daimler“, fragen sie, nachdem die betreffenden Streckenabschnitte vorher von dem Fahrzeugbauer genannt worden waren. Sie befürchten, dass sie mit ihren Streckenwünschen auch weiter nicht berücksichtigt werden – auch das Problem der letzten Meile müsse dann noch geklärt werden.
Einige Transport- und Logistikunternehmen hatten sich bereits vor drei Jahren in Briefen an Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) gewandt, aber bedauert, dass sie keine Antwort erhalten hätten. Der Minister hatte bis Ende vorigen Jahres den Einsatz von Lang-Lkw-Kombinationen stets abgelehnt und gar eine Verfassungsklage auf den Weg gebracht, die in Karlsruhe aber negativ beschieden wurde.
Er habe Bedenken, dass es Spediteuren weniger um ökologisches als um wirtschaftliche Aspekte gehe, hatte Hermann beim Transport- und Logistikgipfel der Fachzeitschrift trans aktuell vor drei Jahren in Ludwigsburg gesagt. Daneben verursache der Einsatz von Lang-Lkw auch Kosten für die öffentliche Hand. Vorhandene Kreisverkehre und Zufahrten würden den Anforderungen der 25-Meter-Züge nicht mehr genügen, und höhere Gewichte würden längerfristig zu Straßenschäden führen, erklärte Hermann damals. Auch ein Einsatz des Lang-Lkw nur im Kombinierten Verkehr komme für ihn nicht infrage.