32-Meter-Lkw sollen CO2 sparen
Ein extralanger Lkw mit bis zu 32 Meter Länge statt zwei regulären Sattelzügen soll den CO2-Ausstoß der Ladung deutlich senken. ACEA fordert darum, die langen Laster europaweit zu erlauben.
Bis zum Jahr 2030 sollen die CO2-Emissionen im Schwerverkehr signifikant sinken. Entsprechende Grenzwerte hat die EU jüngst festgeschrieben. Die Hersteller sind also in der Pflicht. Gleichzeitig wird das auf der Straße transportierte Frachtvolumen in Zukunft weiter steigen. „Lkw-Hersteller bemühen sich, ihren Beitrag zu leisten, die Emissionen zu senken“, sagt Erik Jonnaert, Generalsekretär des Hersteller-Verbands ACEA. „Allerdings werden diese Effizienzstandards für neue Fahrzeuge nicht ausreichen, um die CO2-Emissionen im Straßenverkehr insgesamt zu senken.“
Daher fordert der Verband von der Politik, EU-weit Transportsysteme mit hoher Ladekapazität zuzulassen. Im Klartext heißt das: Einer dieser extralangen Lang-Lkw soll zwei reguläre Sattelzüge ersetzen, also die Fracht kleinerer Lkw konsolidieren. Dieser Ansatz mit den steigenden Frachtmengen Schritt zu halten sei einerseits kosteneffizient, erfordere aber andererseits auch nicht, die existierende Straßeninfrastruktur auszuweiten.
Wie aus einer ACEA-Studie hervorgeht ließen sich so bis zu 27 Prozent CO2 einsparen. Bereits jetzt erlauben Belgien, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden und einige deutsche Bundesländer den Lang-Lkw. Dort habe man die CO2-Einsparungen bereist in der Praxis bestätigt. Gleichzeitig hätten sich frühere Bedenken bezüglich der Belastung der Straßen und Brücken, der Sicherheit oder auch der Verlagerung von Gütern von der Bahn auf die Straße nicht bestätigt. „Um die Vorteile der Fahrzeuge mit hoher Kapazität auf die ganze EU auszurollen, bitten wir die Politik dringend, solche Transportsysteme grenzüberschreitend einzuführen.“ Gleichzeitig fordere man harmonisierte Rahmenbedingungen für die Lang-Lkw. Um tatsächlich zwei Sattelauflieger auf einen Lang-Lkw zu vereinen müsste die Länge noch einmal wachsen von 25,25 auf 32 Meter.
In einem Beispiel, das sich allerdings ausschließlich auf das Ladevolumen und nicht auf die Nutzlast bezieht, rechnet dies ACEA in seiner Studie vor. So werden aus sechs Sattelzügen mit je 16,5 Meter Länge drei 32-Meter-Lang-Lkw. Die genutzte Straßenlänge schrumpft rechnerisch von 499 auf 296 Meter. Der Kraftstoffverbrauch nimmt immerhin um besagte 27 Prozent ab. Beim 25,25-Meter-Lang-Lkw beträgt die Einsparung demnach nur 15 Prozent. Ein weiterer Faktor sei, dass man mit längeren Kombinationen auch ein Stück weit den Fahrermangel pariere. Schließlich sind so auch nur noch drei statt sechs Fahrer nötig.