Ladungssicherung: Richtig laden am Baumarkt
Im Frühjahr laufen die Heimwerker zur Hochform auf, denn in Haus und Garten gibt es viel zu tun. Für die sichere Heimfahrt vom Baumarkt geben die DEKRA Sachverständigen wichtige Tipps.
„Selbst wenn der nächste Baumarkt nur ein paar Kilometer entfernt liegt, sollten Heimwerker das Baumaterial für den Transport gut sichern und dem Ladezustand entsprechend vorsichtig fahren“, sagt Lukas Betschart, Unfallsachverständiger bei DEKRA.
Fahrer nicht behindern. Sperrige Materialien wie Balken, Latten oder Bretter dürfen die Bewegungsfreiheit des Fahrers, besonders beim Lenken und Schalten, nicht beeinträchtigen. Auch sollten sie die Sicht weder zur Seite noch nach hinten versperren.
Gegen Verrutschen sichern. Im Innenraum, auf dem Dach oder im Anhänger empfiehlt es sich, die Ladung mit Spanngurten und rutschhemmenden Matten zu sichern. Beim Transport im Gepäckraum ist es ratsam, den Farbeimer oder andere Gegenstände nicht mitten in den Kofferraum zu stellen, sondern formschlüssig an der aufrechten Rücksitzlehne anstehen zu lassen, damit sie bei Fahrt nicht verrutschen können. Zurrgurte und eine rutschhemmende Matte leisten auch hier gute Dienste. Und: Auf den Rücksitzen die Sicherheitsgurte zu schließen, kann helfen, die Rückenlehne zu stabilisieren.
Überstände beachten: Wer Ladung aufs Dach packt, muss die maximale Dachlast des Fahrzeugs beachten. Nach vorne darf die Ladung nicht überstehen, nach hinten bis 100 Kilometer Fahrstrecke höchstens um 3 Meter, darüber um 1,50 Meter. Ab einem Meter Überstand muss die Ladung mit einer roten Fahne (30 x 30 Zentimeter) kenntlich gemacht werden.
Schweres nach unten. Bei schweren Materialien, wie Steinen, Fliesen, Zementsäcken oder Balken, sollte der Heimwerker darauf achten, dass das Fahrzeug gleichmäßig beladen und das zulässige Gesamtgewicht sowie die Achslasten nicht überschritten werden. Muss Ladung gestapelt werden, empfiehlt sich generell, Schweres möglichst weit unten zu platzieren. Auch die Fußräume im Fond eignen sich dafür – allerdings möglichst nicht hinter Insassen.
Vorsicht, Geschosse! Ladegut sollte nie auf Heckablagen oder oberhalb der Rücksitzlehne geladen werden. Schon bei einer starken Bremsung können sich Farbdosen, Werkzeuge, Flaschen oder ähnliches in gefährliche Geschosse verwandeln und die Insassen schwer verletzen.
Anhänger clever laden. Beim Transport mit Anhänger gilt es, vor dem Start sicher zu gehen, dass die Kugelkopfkupplung richtig eingerastet ist. Bei vielen modernen Anhängern gibt es dafür eine optische Kontrollanzeige. Auch die Kabelverbindung und die Funktion der Beleuchtung am Anhänger sollten geprüft werden. Neben der Sicherung der Ladung ist es wichtig, die maximale Nutzlast des Anhängers und die maximale Anhängelast des Zugfahrzeugs zu beachten. Schwere Teile, wie Steine oder Fliesen, gehören auch hier nach unten. Das Hauptgewicht der Ladung sollte dabei über der Achse liegen, denn bei zu großer Entlastung der Pkw-Hinterachse leidet die Fahrstabilität. Weiter gilt mit Anhänger in der Regel ein Tempolimit von 80 km/h.
Reifendruck überprüfen. Der Reifenfülldruck am Auto sollte beim Transport von schweren Materialien entsprechend der Herstellervorgaben angepasst werden. Ganz wichtig ist der Luftdruck-Check vor allem auch beim Anhänger. Die Empfehlung lautet: Vor jeder Anhänger-Fahrt den Reifenfülldruck nach den Vorgaben des Herstellers überprüfen.
Längerer Bremsweg. Für die Freizeittransporteure ebenfalls gut zu wissen: Ob mit Anhänger oder im Solo-Pkw: Schwer beladen verschlechtert sich in der Regel das Fahrverhalten, und es verlängert sich der Bremsweg. Mit voll beladenem Anhänger können es sogar bis zu 50 Prozent sein. Der DEKRA Experte empfiehlt deshalb: „Mit Ladung immer einen Tick vorsichtiger fahren und genügend Abstand halten.“