Kühne+Nagel baut innerrussisches Netzwerk auf
Andere flüchten aus dem Land oder warten auf bessere Zeiten für die Logistik. Kühne+Nagel will es wissen und setzt gezielt auf den russischen Markt. Für Branchenkenner überraschend hat das Unternehmen in den vergangenen zehn Monaten dort ein eigenes Stückgut-Netzwerk für den innerrussischen Markt geknüpft.
Für Branchenkenner kommt der Schritt deshalb überraschend, weil Kühne+Nagel in der Regel seinen Kunden folgt, nicht unbedingt aber den ersten Schritt macht. Genau das ist nun in Russland erfolgt – und das in einer Phase, in der die russische Wirtschaft nur mit gedrosselter Kraft fährt, die Folgen der Rubelabwertung zu spüren sind und politische Sanktionen auf bestimmte Warengruppen den Handel hemmen.
"Wir gehen ein kalkulierbares unternehmerisches Risiko ein und vertrauen darauf, dass sich der russische Markt mittelfristig erholt", sagt der Landverkehrs-Verantwortliche bei Kühne+Nagel International, Stefan Paul, im Gespräch mit der Fachzeitschrift trans aktuell. Zwar litten unter der Rezession und den Sanktionen vor allem die Ein- und Ausfuhren, das Binnengeschäft sei jedoch vergleichsweise stabil – und genau darauf baut Kühne+Nagel. Sobald das Handelsembargo fällt, springt nach Pauls Auffassung auch der Import nach Russland wieder an.
Was sich der Logistikdienstleister das Unterfangen kosten lässt, darüber lässt sich der Kühne+Nagel-Verantwortliche nicht aus. "Wir investieren, weil wir überzeugt sind, dass sich das Projekt trägt", sagt er. Ein wenig Pioniergeist ist auch dabei: "Wir wollen die ersten sein, die dann wieder mit einem nationalen Landverkehrsnetzwerk vertreten sind."
Der Anspruch ist alles andere als bescheiden: Kühne+Nagel hat sich vorgenommen, alle Regionen des Riesenreichs mit seinen sieben Zeitzonen mit regelmäßigen Linien zu festen Fahrplänen zu verbinden. Die Zentrale in Moskau betreibt das Unternehmen selbst, die anderen 17 Standorte von Kaliningrad und Sankt Petersburg im Westen bis nach Surgut oder Novosibirsk im Osten betreiben Subunternehmer. Rund 40 Mitarbeiter hat das Logistikunternehmen im Zuge seines neuen Russland-Engagements bereits eingestellt.
Der Anspruch ist alles andere als bescheiden: Kühne+Nagel hat sich vorgenommen, alle Regionen des Riesenreichs mit seinen sieben Zeitzonen mit regelmäßigen Linien zu festen Fahrplänen zu verbinden. Die Zentrale in Moskau betreibt das Unternehmen selbst, die anderen 17 Standorte von Kaliningrad und Sankt Petersburg im Westen bis nach Surgut oder Novosibirsk im Osten betreiben Subunternehmer. Rund 40 Mitarbeiter hat das Logistikunternehmen im Zuge seines neuen Russland-Engagements bereits eingestellt.
Die Services lesen sich nicht anders als die in Westeuropa: Kühne+Nagel sichert den Kunden garantierte Abhol- und Zustellzeiten zu, tägliche Abfahrten, die Anbindung an Tracking & Tracing-Tools, einen digitalen Ablieferbeleg und vieles mehr. So breit aber auch die Services für die Kunden sind, so klar sind die Erwartungen an die eigene Performance. Das gilt auch für die Zahlen: "Unabhängig von der weiteren politischen Entwicklung streben wir allerspätestens innerhalb des nächsten Jahres ein positives Ergebnis an", erklärt Paul.