Kooperation Elvis will Linien umkrempeln
Schluss mit konventionellen Ladungsverkehren - die Kooperation Elvis will mit Unterstützung der Fachhochschule Erfurt (FHE) ihre Abläufe umkrempeln und effizienter machen. Bisher läuft ein Fahrzeug im konventionellen Ladungsverkehr nach Angaben von Elvis-Vorstand Jochen Eschborn nur rund 6,5 von möglichen 24 Stunden am Tag. "Damit liegt unsere Produktivität nur bei 27 Prozent, das wäre in jedem Produktionsbetrieb unwirtschaftlich", erklärt Eschborn.
Also versucht die Kooperation Wege zu finden, um die Produktivität und die Wirtschaftlichkeit der Ladungsverkehre deutlich zu erhöhen. Ein entsprechendes Projekt läuft bis 2017 am Institut für Verkehr und Raum der FHE. Partner des vom Bundesforschungsministeriums geförderten Projekts mit dem Titel "Das intelligente Ladungsnetzwerk" (I-Lan) sind die Kooperation Elvis, die Speditionen LIT aus Brake und Schwarz aus Herbrechtingen als deren Mitglieder sowie das IT-Haus Eikona aus Volkach.
Also versucht die Kooperation Wege zu finden, um die Produktivität und die Wirtschaftlichkeit der Ladungsverkehre deutlich zu erhöhen. Ein entsprechendes Projekt läuft bis 2017 am Institut für Verkehr und Raum der FHE. Partner des vom Bundesforschungsministeriums geförderten Projekts mit dem Titel "Das intelligente Ladungsnetzwerk" (I-Lan) sind die Kooperation Elvis, die Speditionen LIT aus Brake und Schwarz aus Herbrechtingen als deren Mitglieder sowie das IT-Haus Eikona aus Volkach.
Andy Apfelstädt als einer der Projektverantwortlichen an der FHE sieht bei der Tourenabwicklung der Kooperation noch deutlich Luft nach oben. Er geht davon aus, dass sich die Produktivität der Elvis-Ladungsverkehre verdoppeln lässt, wie er bei einer Auftaktveranstaltung des Projekts am Donnerstag in Erfurt sagte. Die Produktionskosten könnten um bis zu 20 Prozent sinken.
Um dieses Potenzial zu heben, muss jedoch die komplette Produktion umgekrempelt werden: Statt wie bisher starr auf Begegnungsverkehre zu setzen, müsse es gelingen, im Rahmen von I-Lan ein intelligentes Routingsystem zu entwickeln, das die Linien in Abhängigkeit von den Abfahrten und dem tatsächlichen Ladungsaufkommen jede Nacht neu berechnet. Mit solch einem dynamischen System könne man auch Schwankungen auffangen, was bisher misslingt.
"Sequentieller Mehrschichtbetrieb" lautet einer der Schüsselbegriffe in dem Zusammenhang. Um also bei der Industrialisierung der Verkehre Fortschritte zu erzielen, ist es nach Auffassung von Apfelstädt essentiell, dass die schon lange diskutierte Entkopplung von Fahrer und Fahrzeug umgesetzt wird. Nach dem Lenkzeit-Ende von Fahrer A müsste also Fahrer B das Fahrzeug übernehmen. Nur dann kann der Lkw tatsächlich rund um die Uhr laufen. Um das zu ermöglichen, muss der Fahrer den Lkw zum Ende seiner Lenkzeit immer wieder an sein Heimatdepot zurückbringen.
Damit die Ladung trotzdem ihr Ziel am anderen Ende der Republik erreicht, muss der Fahrer eines anderen Elvis-Partners diese übernehmen, sinnvollerweise an einem Depot. Der Kollege wiederum übergibt das Ladegut einem Empfangsspediteur, ebenfalls an einem Depot. Das Prinzip ist von den Stückgutnetzen bekannt, die FHE will es nun auf die Elvis-Welt übertragen.
Das heißt konkret, dass das bisherige eingliedrige Transportkonzept in absehbarer Zeit wahrscheinlich ausgedient hat. Es wird analog zu den Stückgutverkehren in Vor-, Haupt- und Nachläufe unterteilt, was entsprechende Depots voraussetzt. Als solche Depots kommen zum Beispiel die Niederlassungen der Elvis-Partner infrage, im Prinzip reicht nach Ansicht von Apfelstädt eine umzäunte Fläche, auf der Fahrer ihre Behälter tauschen können. Die müssten dann auch standardisiert sein. Hier kann er sich einen Equipment-Pool vorstellen, auf den alle Partner zurückgreifen.
Elvis-Vorstand Eschborn und Projektleiter Apfelstädt sind sich einig, dass man mit einer erfolgreichen I-Lan-Umsetzung mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann: Der Lkw kann zwei Fahrten am Tag absolvieren, was bei bisher einer Tour nicht weniger als eine Umsatzverdopplung bedeutet. Die Laufzeiten werden planbarer, das Problem der Rückladungssuche entfällt, und die Lkw-Ausstattung lässt sich deutlich reduzieren: Es reicht dann auch eine Nahverkehrskabine. Und nicht zu vergessen: Die Arbeitszeiten der Fahrer werden planbar, was auch die Akquise der Mitarbeiter erleichtert.