Chinas Internet-Kontrolle trifft Unternehmen
Die verschärften Kontrollen des Internets in China können sich negativ auf deutsche Unternehmen auswirken. Die Abwicklung des Datenverkehrs mit den Heimatländern über sogenannte VPN-Verbindungen ist gefährdet, heißt es in einem Bericht des Deutschlandfunks. Für ausländische Unternehmen sei Chinas Internet-Zensur zunehmend geschäftsschädigend. Bislang lassen sich die staatlichen Online-Schranken mit VPN-Servern umgehen.
China soll bereits zu Jahresbeginn angekündigt haben, die „Virtual Private Networks“ ab 2018 zu sperren. „Wir haben die ersten Firmen, bei denen sie das Internet einfach abgestellt haben“, zitiert der Deutschlandfunk den Inhaber der IT-Firma IBB in Schanghai, Niels Behrens. Internetbeschränkungen gehörten zu den größten Problemen von deutschen Unternehmen im China-Geschäft, betonte auch Alexandra Voss von der Deutschen Außenhandelskammer in Peking.
China begründet seine „Great Firewall“ mit Sicherheit und Ordnung im Netz. Behrens rechnet damit, dass der Netzzugang aus China heraus für Privatleute wie für Institute und Unternehmen immer schwieriger wird. Er habe den Eindruck, dass mittelständische und kleinere Unternehmen hier noch ziemlich blauäugig seien, sagte er dem Sender.
In Chinas Millionenstadt Chongqing gibt es nach Informationen der „Neuen Zürcher Zeitung“ seit März ein Gesetz, das die Nutzung von VPN unter Strafe stellt. Generell sei die Nutzung derzeit aber weder verboten noch erlaubt. Möglich sei, dass Peking künftig bestimmten VPN-Anbietern Genehmigungen erteile und damit die Hoheit über die Anbieter habe.