Instafreight: Digitalspedition ist insolvent

18. Dez. 2023 Newsletter
Instafreight hat beim Amtsgericht Charlottenburg einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Philipp Hackländer von der Anwaltskanzlei White & Case ernannt.
Als Grund für die Insolvenz nennt Instafreight-Geschäftsführer Philipp Ortwein Überschuldung. Liquiditätsprobleme gebe es dagegen nicht. „Per se geht es uns gut“, sagt Ortwein gegenüber dem Fachportal eurotransport.de.
Bei der letzten Finanzierungsrunde Ende 2021/Anfang 2022 investierten unter anderem die Beteiligungsgesellschaft Heliad und die Europäische Investitionsbank (EIB) rund 40 Millionen US-Dollar, also etwa 36 Millionen Euro, in das Berliner Start-up. Die EIB habe ein Darlehen gezahlt. Da die letzte Finanzierungsrunde nun nicht rechtzeitig zusammengekommen sei, habe das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen.
Das Speditionsgeschäft wird pausiert
Der Transportmanagement-Bereich „4 PL“ laufe unverändert weiter. Das Speditionsgeschäft „3 PL“ werde pausiert. Je nachdem, wie die Restrukturierung laufe, müssten entsprechend Stellen gekürzt werden. In diesem Jahr ist laut Ortwein nicht mehr mit Jobstreichungen zu rechnen. Derzeit sind bei Instafreight rund 140 Mitarbeitende beschäftigt, davon 100 in der Instafreight GmbH.
Auch aufgrund der Insolvenz-Meldung finden laut Ortwein bereits Gespräche mit möglichen Investoren statt. „Wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass unser Geschäftsmodell funktioniert“, sagt Ortwein.
Philipp Ortwein und Gion-Otto Presser-Velder gründeten das Berliner Start-up im Jahr 2016. Nach dem frühen Tod Presser-Velders im Jahr 2017 übernahm Maximilian Schäfer die Geschäftsführung. Er leitet seitdem das Unternehmen gemeinsam mit Ortwein. Erst im September gab Instafreight die strategische Partnerschaft mit dem Paketdienstleister DPD bekannt, die fortgeführt werden soll.