Ihro: Bilanz 2020 und Flottenumbau
Der Logistikdienstleister Ihro verzeichnet aufgrund der Corona-Pandemie einen Umsatzrückgang für das Geschäftsjahr 2020. Jetzt sind nach Unternehmensangaben die Auftragsbücher aber erneut voll und das Unternehmen auf Wachstumskurs. Im Jahr 2021 will die Speditionsgruppe vor allem in der Lagerlogistik expandieren. Gleichzeitig investiert das auf Jumbotransporte spezialisierte Unternehmen in den umweltfreundlichen Ausbau des eigenen Fuhrparks und hat 15 LNG-Lkw bestellt. Die ersten sechs LNG-Sattelzugmaschinen sind bereits seit Februar im Einsatz.
LNG-Lkw mit größerer Reichweite gegenüber CNG
„Mit Flüssiggas betriebene Motoren arbeiten leiser als Diesel und verbrennen sauberer, so dass sie unter anderem weniger klimaschädliches CO2 ausstoßen“, sagt Kai Ihro, geschäftsführender Gesellschafter der familiengeführten Speditionsgruppe mit Sitz in Neuenstein. „Wir haben zahlreiche alternative Antriebsvarianten getestet und uns jetzt für LNG entschieden, weil es für schwere Lkw aktuell die umweltfreundlichste Lösung zu sein scheint, die gleichzeitig auch die Fahrleistungen ermöglicht, die wir brauchen. Die LNG-Lkw hätten mit einer Tankfüllung eine Reichweite von bis zu 1.250 Kilometern. Seit 2016 habe Ihro auch CNG-Lkw im Einsatz, die mit komprimiertem Erdgas fahren. Aber mit einer Reichweite von maximal 250 Kilometern seien diese praktisch nur im Nahverkehr einsetzbar.
Automobilkunden bringen Verlust im Lockdown
Nach eigenen Angaben ist der Umsatz des Unternehmens im Jahr 2020 um acht Prozent auf 37,1 Millionen Euro zurückgegangen - vor allem, weil die Hauptkunden von Ihro Firmen aus der Automobilindustrie sind. „Durch den ersten Lockdown im März stand kurze Zeit später der Automobilbereich fast komplett still“, sagt Kai Ihro. „Im April mussten wir 120 Lkw vorübergehend stilllegen. Im Juli ist das Geschäft wieder spürbar angezogen und nach dem Ende der Sommerferien waren alle unsere Lkw wieder im Einsatz.“
Die positive Entwicklung des Unternehmens mit 380 Mitarbeitern habe sich im laufenden Jahr fortgesetzt. Nicht nur der Transportbereich, sondern auch die Nachfrage nach Lagerlogistik sei deutlich gestiegen. Deshalb suche man dringend neue Flächen zur Erweiterung der Lagermöglichkeiten – bevorzugt am Stammsitz in Neuenstein (Hohenlohekreis), um größtmögliche Synergien zu erzielen und unnötige Quertransporte zu vermeiden.