Ifo-Studie: Optimismus in der Logistik sinkt
Logistiker sind aufgrund des erneuten Corona-Lockdowns weniger optimistisch. Dies geht aus einer Studie des Ifo-Instituts für die BVL hervor.
Die Erholung des Geschäftsklimas der deutschen Logistikwirtschaft endete im vierten Quartal. Demnach lag der Indikator im November bei 96,5 Punkten und verschlechterte sich im Vergleich zum Oktober marginal. Von dem im dritten Quartal geäußerte Optimismus war bereits im November nicht mehr zu vernehmen.
Mancher Logistiker baut Arbeitsplätze ab
Aufgrund der vielerorts ungünstigen Geschäftssituation bei den Logistikdienstleistern wurde der Personalbestand weiter reduziert. Vereinzelt rechneten die befragten Firmen mit einer weiteren Verschlechterung der Geschäftslage. Im Hinblick auf die Umsatzentwicklung in den vergangenen Monaten mehrten sich hingegen die positiven Stimmen. Das Geschäftsklima veränderte sich zum Vormonat kaum und lag weiterhin im negativen Bereich (Saldo: -9,3; Index: 91,1).
Skepsis im Handel und in der Industrie
Im Bereich der Logistikanwender aus Handel und Industrie verbesserte sich die Geschäftslage abermals, sodass der Saldo im November im positiven Bereich lag. Die Befragten blickten jedoch zunehmend skeptisch auf die zu erwartenden Entwicklungen im kommenden halben Jahr. In den Monaten von Juli bis Oktober überwogen noch zuversichtliche Aussagen. Dennoch verbesserte sich das Geschäftsklima den siebten Monat in Folge und der Indikator erreichte einen Wert von 102,7 Punkten. Die deutsche Wirtschaft erholte sich im dritten Quartal überraschend schnell vom Shutdown im Frühjahr. Zum Vorquartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt1 um 8,5 Prozent. Da allerdings der Rückgang in den ersten beiden Quartalen bei zusammengenommen 11,5 Prozent lag, wurde das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht.
Kommt jetzt der Lockdown-Blues?
„Kommt am Jahresende zum Winter-Blues der Lockdown-Blues hinzu?“, fragt sich Prof. Thomas Wimmer, Vorsitzender des Vorstands der Bundesvereinigung Logistik. Zwar werde der erneute Lockdown wird bis in den Januar hinein andauern, „vielleicht sogar noch etwas länger“. Dennoch ist sich Wimmer sicher: „Die Zulassung von Impfstoffen und der Beginn der Impfungen ist absehbar, die Impfstofflogistik läuft schon jetzt auf Hochtouren. Das Wirtschaftsleben wird nicht wieder so stark zum Erliegen kommen wie im März/April 2020“. Die Wertschöpfungsketten hätten sich als weitgehend robust erwiesen. Er rät daher dazu, optimistisch zu bleiben sowie die „Hands-on-Mentalität zu erhalten, weiterhin agil zu bleiben“.