HHLA: Verluste bei Umsatz und Ergebnis
Hamburger Hafen und Logistik (HHLA) erzielt im Geschäftsjahr 2020 ein positives Konzern-Betriebsergebnis (Ebit) von rund 123,6 Millionen Euro. Das Ganze hat allerdings einen Schönheitsfehler: Im Jahr 2019 lag dieses Ergebnis noch bei 221,2 Millionen Euro. Neben pandemiebedingten Volumenrückgängen belasteten Marktanteilsveränderungen sowie Rückstellungen in Höhe von rund 43 Millionen Euro das operative Ergebnis, erläuterte HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath bei der Vorstellung der Bilanz. Für das Jahr 2021 zeigt sich die HHLA-Chefin allerdings zuversichtlich. Zum einen, weil sie davon ausgeht, dass bis Herbst durchgeimpft wurde. Zudem will Titzrath „alle sich bietenden Chancen in der Krise nutzen und die strategischen Ziele weiterverfolgen“.
HHLA strukturiert die Terminals um
Ohne die Rückstellungen hätte das Konzern-Ebit rund 167 Millionen Euro betragen. Der Containerumschlag reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 10,6 Prozent auf 6.776 Tausend TEU. Das Transportvolumen belief sich auf 1.536 Tausend TEU und lag damit nur leicht (minus 1,9 Prozent) unter dem hohen Niveau des Vorjahrs. Wobei Titzrath einräumte, dass die Veränderungen gerade im Containerumschlag nicht nur auf Corona zurückzuführen seinen. So hätten etwa die Häfen in Antwerpen und Rotterdam im gleichen Zeitraum zugelegt. Nun sei es an der HHLA, die strukturellen Probleme anzugehen und einen entsprechenden Transformationsprozess anzustoßen. Das betrifft vor allem die Terminals und hier nicht zuletzt den Burchardkai, das größte Terminal der HHLA am Hamburger Hafen. Dort habe sich aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung einiges verändert.
HHLA kündigt Arbeitsplatzabbau an
Folgerichtig wird es, zumindest in diesem Bereich, zu einem Abbau an Arbeitsplätzen kommen. Dieser soll sozialverträglich, unter anderem durch Altersteilzeit sowie Vorruhestandsregelungen erreicht werden. Eine genaue Zahl, wie viele Arbeitsplätze betroffen sind, wollen die HHLA-Veranstwortlichen nicht nennen, zumal die Gespräche mit dem Konzernbetriebsrat noch laufen. Klar ist jedoch, dass an den Terminals rund 15 Prozent weniger an Arbeit anfällt. Auch deshalb, weil ein Teil der Tätigkeiten durch die Automatisierung wegfällt. Insgesamt plant die HHLA mit einem leicht reduzierten Personalbestand. Das hänge aber vom jeweiligen Geschäftsbereich ab, sodass es auch Neueinstellungen geben werde.
Erfolgreich intermodal unterwegs
Eine in Anbetracht der Umstände Erfolgsmeldung gab es wiederum für das Intermodalgeschäft der HHLA. Auch wenn es einen merklichen Rückgang bei den Straßentransporten gab. Bei den Bahntransporten viel dieses Minus jedoch deutlich geringer aus. Kein Wunder, schließlich hat das Unternehmen die Bahnkapazitäten erweitert, um den Zu- und Ablauf zu gewährleisten. Für die HHLA-Bahntochter Metrans gab es in diesem Zusammenhang sogar gleich zehn neue Loks. Einen positiven Effekt auf den Kombinierten Verkehr hat laut Titzrath aber auch das Buchungsportal Modility für die KV-Operateure. Dieses sei für die Spediteure einfach zu bedienen und sorge für eine leichtere Verlagerung der Verkehre von der Straße auf die Schiene.
HHLA blickt positiv aufs Jahr 2021
Wie schon im zurückliegenden Jahr, setzt Titzrath auch weiterhin auf die Konsequente Umsetzung von Corona-Schutzmaßnahmen für alle Mitarbeiter. Zudem hofft die HHLA-Chefin auf schnelle Impfungen und hier auf die Einbeziehung der Betriebsärzte, die bei ihnen bereits vorbereitet seien. Unter der vorgenannten Prämisse rechnet die HHLA für das laufende Geschäftsjahr für den Teilkonzern Hafenlogistik sowohl für den Containerumschlag als auch den -transport mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Für die Umsatzerlöse wird ebenso von einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Nachdem das operative Betriebsergebnis (Ebit) im Geschäftsjahr 2020 durch Rückstellungen in Höhe von rund 43 Millionen Euro für ein Effizienzprogramm im Segment Container belastet wurde, werde für das aktuelle Geschäftsjahr für den Teilkonzern Hafenlogistik ein Ebit in der Bandbreite von 140 bis 165 Millionen Euro angestrebt. In dem sogennanten Effizienzprogramm übrigens sind neben den Kosten für die genannten Personal-Sparmaßnahmen auch die Ausgaben für die Fort- und Weiterbildung der HHLA-Mitarbeiter beinhaltet.