Hermes-Studie: mehr Paketsendungen durch Corona
Die Corona-Pandemie hat im Paketversand zu einem starken Zuwachs geführt. 39 Prozent der Deutschen bekommen häufiger Pakete als vor der Krise. Dies ergab eine im Auftrag von Hermes durchgeführte Studie des Marktforschungsinstituts Heute und Morgen. Befragt wurden im Juni deutschlandweit 3.200 Bürgerinnen und Bürger im Alter zwischen 18 und 80 Jahren.
Die gestiegene Nachfrage ist laut Marco Schlüter, Chief Operations Officer bei Hermes Germany, kein kurzlebiger Trend, sondern hält sich weiter auf Sendungsmengen auf Vorweihnachtsniveau. „Gerade das Zusammenspiel aus Online-Handel und einer gut aufgestellten Logistik hat sich in der Corona-Krise als essenziell für eine zusätzliche Versorgungsinfrastruktur der Bevölkerung erwiesen. 10 Prozent der Deutschen haben in diesem Zuge Online-Shopping sogar ganz neu für sich entdeckt“, erklärt er.
Mehr Bestellungen bei Online-Händlern
Vor allem Online-Bestellungen haben demzufolge stark zugenommen. 48 Prozent der Befragten bestellen seit Beginn der Krise häufiger bei Händlern im Internet. Dies hängt laut Hermes auch mit dem Infektionsrisiko zusammen. 21 Prozent der Deutschen bestellen deshalb lieber im Internet. Das trifft der Studie zufolge vor allem auf Jüngere und Menschen, die ihre Gesundheit durch Corona bedroht sehen, zu. Die Gefahr sich bei einem Paketzusteller mit Corona zu infizieren, sehen nur 7 Prozent. Neben dem Gesundheitsaspekt spielt außerdem die soziale Vereinsamung eine Rolle. 20 Prozent der Personen, die sich vor einer Vereinsamung aufgrund des Lockdowns fürchten, bestellten häufiger im Netz.
Auch private Pakete wurden während der Krise mehr verschickt
Neben Online-Einkäufen ersetzten private Paketsendungen die persönliche Übergabe von Geschenken an Freunde oder Verwandte: 47 Prozent der Befragten versendeten oder empfingen auf diese Weise ein Geschenk. Bei 23 Prozent handelte es sich dabei um ein Geburtstagsgeschenk. Dass dies im Zusammenhang mit Corona steht, bestätigen die Befragten: 59 Prozent der Geschenke wären ansonsten persönlich übergeben worden. Die Freude wurde durch diese Zustellungsart kaum gemindert, denn 70 Prozent der Versender und 74 Prozent der Empfänger waren glücklich über die Paketzustellung. Zudem fühlten sich 71 Prozent der Empfänger dem Versender trotz räumlicher Trennung nah.
Anerkennung für Paketzusteller gestiegen
Dankbar sind die Bürger auch den Paketzustellern, dies bekundeten 83 Prozent der Deutschen. Corona hat hierbei zu einer wachsenden gesellschaftlichen Wertschätzung geführt. So geben 60 Prozent der Befragten an, dass sie Paketzusteller mehr würdigen als vor Corona. Damit liegt die Berufsgruppe auf Platz drei hinter dem Krankenhauspersonal mit 73 Prozent und den Supermarktmitarbeitern mit 69 Prozent. Zudem ergab die Befragung, dass mit zunehmendem Alter auch die Anerkennung steigt. Mit 68 und 67 Prozent ist die Anerkennung bei Personen mit Gesundheitsbedenken und Angehörigen der Risikogruppen noch mehr gewachsen.