Hafenbetrieb Rotterdam hält Umsatz trotz Krise

23. Juli 2020
Der Hafenbetrieb Rotterdam verzeichnet aufgrund der Corona-Pandemie einen geringeren Gesamtumschlag, doch der Umsatz bleibt stabil. Nach eigenen Angaben erzielte der Hafen im ersten Halbjahr einen Umschlag von 218,9 Millionen Tonnen, das entspricht einem Rückgang von 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Da der Betrieb jedoch zu jeder Zeit vollständig aufrecht erhalten wurde, steigerte sich der Umsatz sogar leicht mit 0,7 Prozent auf 360,4 Millionen Euro.
Starke Rückgänge beim Kohleumschlag, Biomasse erzielt hohen Zuwachs
Dennoch gab es laut Hafengesellschaft einen erheblichen Rückgang bei Kohle, Erzen und Mineralölprodukten. Das Volumen der Kohleumsätze ging um 34 Prozent zurück, bei Eisenerz und Schrott um jeweils 22 Prozent. Ebenfalls ein leichter Rückgang mit 3,3 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 ergab sich beim Containerumschlag. Der LNG-Umschlag stieg um 2,6 Prozent, bei der Biomasse verzeichnete der Hafen Rotterdamm ein Zuwachs von 109 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Dabei ist positiv zu vermerken, dass die im zweiten Quartal realisierten Umschlagsmengen weniger ungünstig ausgefallen sind, als zu erwarten war,“ so Allard Castelein, Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam.
Investitionsniveau bleibt hoch
Aufgrund der finanziell guten Lage hielt die Hafengesellschaft nach eigenen Angaben auch die Investitionen auf hohem Niveau. Die Bruttoinvestitionen im ersten Halbjahr 2020 betrugen 136,4 Millionen Euro und betrafen den Bau der Theemswegtrasse, den Bau der Container Exchange Route und die Erweiterung des Von Maasvlakte Plaza. Somit hält der Port of Rotterdam voraussichtlich das Investitionsvolumen von 338,3 Millionen aus 2019.
Wie sich die Lage des Hafens entwickelt, hängt laut Hafengesellschaft vor allem davon ab, ob es zu einer zweiten Infektionswelle kommt und ob es ein Handelsabkommen mit Großbritannien nach dem Brexit geben wird. Es sei damit zu rechnen, dass das Volumen nicht weiter zurückgehe, aber es zu keiner vollständigen Erholung komme und das Gesamtumschlagsvolumen vermutlich deutlich unter dem aus 2019 liegen werde.