H2-Lkw: Hyundai stoppt Projekt
Der koreanische Autobauer Hyundai wird sein grünes Vorzeigeprojekt mit dem Xcient Fuel Cell in der Schweiz nicht weiterführen. Das bestätigte CEO Beat Hirschi der Fachzeitschrift trans aktuell. Als Grund werden „äußerst stark schwankende Energiepreise“ genannt. Es wird in dem Land auch keine Verkäufe des Xcient Fuel Cell-Lkw geben, bestätigte Hyundai Schweiz-CEO Beat Hirschi der Fachzeitschrift trans aktuell.
Verträge gekündigt
Die Verträge für ganz kurz vor der Auslieferung stehende Wasserstoff-Lkw wurden nach Kundenangaben Knall auf Fall storniert. Lediglich das Pay Per Use-Programm für 47 Fahrzeuge, die schon auf Schweizer Straßen fahren, läuft weiter. Als Grund sei ihnen die mangelnde Verfügbarkeit von Wasserstoff genannt worden, so die frustrierten Kunden. Das Geschäftsmodell für die Schweiz sah die ausschließliche Verwendung von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien vor.
Xcient Fuel Cell in Deutschland angeboten
„Mit den äußerst stark schwankenden Energiepreisen können wir keine acht Jahre fixe Konditionen anbieten“, erläuterte Hirschi das Vorgehen des Konzerns. Die für die Schweiz bestimmten Lkw werden jetzt in Deutschland zum Kauf angeboten, wo sie mit grauem - also aus fossilen Energien erzeugtem - Wasserstoff fahren dürfen und trotzdem von einer enorm hohen staatlichen Förderung profitieren.
Hyundai gibt sich optimistisch
Eigentlich wollte der koreanische Autobauer mit Hyundai Hydrogen Mobility als Speerspitze von der Schweiz aus die europäischen Märkte nachhaltig erobern. Dieses grüne Signal zum Aufbruch ist jetzt wohl weitgehend zerstört. Der Schweiz-CEO gibt sich aber optimistisch: „Frankreich, Holland und Dänemark sind auch Märkte, die nach Lösungen suchen, und wir sind sehr zuversichtlich“, betonte Hirschi.
Ideale Konstellation
Die Bedingungen für die Partnerschaft zwischen der Hyundai Motor Company und dem Schweizer Unternehmen H2 Energy waren als ideal angesehen worden, denn die Initiative für den alternativen Antrieb ging von einer motivierten Privatwirtschaft aus, auch Mineralölgesellschaften und Tankstellenbetreiber waren mit im Boot, um Lkw-Verkehre mit grünem Wasserstoff aus Wasserkraft sauberer zu machen.
Kritik an der Reichweite
Geplant war, dass neue Hyundai-Modelle mit neuer Technik, Facelift und erstmals auch als Dreiachser, Ende September auf Schweizer Straßen gelangen. Ihre Ankunft hatte sich allerdings immer wieder verzögert. Unterdessen war an den Wasserstoff-Lkw auch Kritik laut geworden, weil ihre Reichweite wohl nicht bei den versprochenen 400 Kilometern, sondern nur bei 300 Kilometern lag. Auch das sehr teure Tankstellennetz wuchs offenbar nicht schnell genug.